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Nachdem mich New Balance mit dem 880v4 nicht wirklich überzeugen konnte, habe ich nun die Chance den Fresh Foam Boracay zu testen.

Im Gegensatz zum 880v4 verspricht der Boracay mit seinen nur 4mm Sprengung (Höhendifferenz Vorfuß/Ferse) und neuer FreshFoam Dämpfung mehr Dynamik.

Ob der Boracay mich überzeugen konnte wird dieser Bericht klären.

Testfacts
Tester: Patrick Salm
Testzeitraum: ca. 3 Wochen, mehrere Läufe ; Asphalt, Waldwege, Weinbergwege, Trails (trocken, nass)

Details zum Schuh

Modell: FreshFoam Boracay (Nachfolger des FreshFoam 980)
Kategorie: FreshFoam, Neutral
Sprengung: (Höhendifferenz Vorfuss/Ferse): 4mm
Gewicht: H-264gr. ,D-218gr.  ; bei mir 290gr. (Größe 45)
Namensherkunft: Boracay ist eine schöne philippinische Insel mit ca. 8000 Einwohnern

Optik/Haptik
Wie immer lässt sich über Geschmack streiten. Der Boracay gehört zur FreshFoam Familie was auch auf den ersten Blick an der giftig grünen Mittelsohle mit Hexagonstruktur (secheckige Einbuchtungen/Ausbuchtungen) zu erkennen ist.
Neben der Kombination Grau/Grün ist der Schuh auch in Blau/Orange erhältlich. Das komplette Obermaterial ist nahtfrei verarbeitet und mit Overlays verstärkt. Die Optik des Boracay würde ich als frisch und modern bezeichnen, weshalb ich den Schuh auch gerne als normalen Sneaker anziehe.Klebestellen oder Verarbeitungsfehler kann man bei diesem Schuh lange suchen. Die Einlegesohle wurde von Ortholite gefertigt, was die Prägung auf der Unterseite verrät. Der Schuh lässt sich, trotz fehlender Flexkerben in der Aussensohle, gut und leicht flexen.

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Laufen mit dem Boracay
Vor dem Laufen steht das Anziehen. Der Boracay hat die richtige Passform für meine Füße. Der Schuh liegt von vorne bis hinten am Fuß an ohne zu drücken aber auch ohne Luft. Die Zehenbox ist mir persönlich breit und hoch genug, liegt im Vergleich mit meinen anderen Schuhen aber eher im Bereich der „kleineren Zehenboxen“. Der Schaft ist ordentlich gepolstert und drückt weder auf die Knöchel noch auf die Achillissehne. Die Dämpfung macht beim Stehen und den ersten Schritten einen guten Eindruck. Ein Einlaufen ist beim Boracay nicht nötig und ich fühle mich sofort wohl damit. Der erste Lauf war, gesundheitlich bedingt, ein ganz Langsamer und ich fand den Komfort sehr gut. Trotz seiner 4mm Sprengung verhält der Schuh sich sehr neutral und provoziert weder Vorfuß- noch Fersenlauf. Bei schnellen Einheiten, besonders auf dem Vorfuß verhält sich der Boracay schön dynamisch und macht richtig Spaß. Man hat nie das Gefühl das Tempo oder Laufstil nicht zum Schuh passen sondern eher das der Schuh sich anpasst. Auch abseits der Straße, im Wald oder auf Weinbergswegen, lässt sich mit dem Boracay super laufen. Auf anspruchsvolleren Trails laufe ich aber lieber weniger gedämpfte Schuhe mit noch engerer Passform.
Der Boracay ist ein Schuh der in viele Kategorien sehr gut hinein passt und kann sowohl als täglicher Trainingsbegleiter sowie auch als Schuh für einen 10er oder einen Marathon eingesetzt werden und glänzen.
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Dämpfung
Die Dämpfungsfunktion übernimmt beim Boracay ein Material namens FreshFoam. New Balance verspricht mit FreshFoam einen „excellent ride“ also einen „ausgezeichneten Lauf“. Tatsächlich dämpft der Boracay bzw. FreshFoam echt sehr gut. Die Mittelsohle besteht aus einem Stück ohne zusätzliche Dämpfungselemente oder Pads. Heutzutage wirklich zu beurteilen welcher Hersteller nun den besten EVA Schaum im Einsatz hat ist selbst im Labor fast unmöglich und für mich als Läufer auch eigentlich eher Nebensache, solange die Dämpfungsseigenschaften mir gefallen. Der Boracay bzw. dessen Dämpfung ist sehr ausgewogen. Fast fühlt es sich an als würde die Dämpfung sich den Anforderungen anpassen und mit zunehmendem Tempo fester werden. Die Dämpfung ist über die gesamte Länge der Mittelsohle relativ gleichbleibend, also nicht wie bei vielen anderen Schuhen, an der Ferse merkbar weicher. Trotz des Komforts fühlt sich der Boracay beim Lauf nicht nach Energieverlust und schon gar nicht nach softem Sofa an.
Wem der Boracay aber dennoch etwas zuviel Dämpfung bietet kann zum kleinen Bruder, dem Zante, greifen.

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Grip
Durch die vielen einzelnen Hexagone und die fehlenden Flexkerben oder andere Aussparrungen sieht die Aussensohle Boracay anders aus als die der meisten anderen Laufschuhe. Über den Grip sagt dies allerdings wenig aus. Der Grip des Boracay auf Asphalt ist excellent. Auch bei Nässe und schnellen Kurven über Kopfsteinpflaster zeigt sich die Aussensohle absolut unbeeindruckt. Auf trockenen Waldwegen und Trails läuft der Boracay sich ebenfalls sehr sicher und bietet ausreichend Grip. Auch nasse, feste Trails und Wiesen meistert die Aussensohle, für einen Strassenschuh, sehr ordentlich. Tiefer Matsch dagegen ist natürlich sein Metier.
Auch wenn ich es anfangs befürchtete, die Sohle ist kein Steinsammler.
Über die Haltbarkeit der Aussensohle kann ich nach ein paar Läufen noch nicht wirklich eine Aussage machen, Härte und Dicke deuten aber darauf hin das es wohl keine bösen Überraschungen geben wird und die Sohle bestimmt 800-1000km mitmacht.

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Fazit
Der Fresh Foam Boracay bringt mich NewBalance wieder etwas näher und kann auf ganzer Linie überzeugen.  Von der Optik über Passform, Dämpfung, Laufeigenschaften und Grip gibt es praktisch nichts an diesem Schuh auszusetzen. Auch die 4mm Sprengung passen sehr gut zum Schuh. Mit 110€ liegt Er auf dem Laufschuhmarkt presilich im unteren Mittelfeld und ist ein echter Preistip für Alle die einen gut gedämpften Schuh fürs tägliche Training, die langen Läufe oder den nächsten Marathon suchen.

 

 

 

New Balance Fresh Foam Boracay

110€
8.8

Dämpfung Vorfuß

9.0/10

Dämpfung Ferse

9.0/10

Passform

8.8/10

Optik/Style

8.6/10

Grip Asphalt

8.6/10

Preis-/Leistung

9.0/10

Stärken

  • sehr gute, reaktive Dämpfung
  • gute Passform
  • stylische Optik
  • 4mm Sprengung
  • guter Preis
  • klasse Allrounder

Schwächen

  • mir ist nichts negatives aufgefallen

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