Wie bereits im letzten Jahr, wollte ich auch dieses mal wieder beim Firmenlauf im Rahmen des Trierer Stadtlaufes mitlaufen.

Bevor ich mich und meine Teamkollegen jedoch angemeldet habe, landete bereits eine Anmeldebestätigung zum Halbmarathon in meinem Postfach.

Zu meiner Verwunderung hat meine Frau mich spontan zum Halbmarathon angemeldet (Danke nochmal). Diese Anmeldung löste bei mir neben Freude jedoch auch etwas Angst, Respekt und Aufregung aus.
Keiner meiner Bekannten konnte jedoch meine Aufregung nachvollziehen. Beliebteste Kommentare waren, „Sind doch nur 21km“, „21km läufst du doch 3 mal die Woche“ oder „da ist doch nicht einmal ein Berg dabei“.
Natürlich hatten Sie damit nicht ganz unrecht, oft laufe ich 3x die Woche diese Distanz, meist gespickt mit jeder Menge Höhenmeter, aber das ist nur Training.
Bereits letztes Jahr beim Firmenlauf (nur 5,4km) hatte ich mich die ersten beiden Kilometer so überschätzt das ich schon aufgeben wollte (habe ich aber nicht :-)).
Zudem fehlt mir einfach die Wettkampfroutine, ich bin zwar ein Trainigsweltmeister aber im Wettkampf fällt es mir sehr schwer meine Aufregung und die anderen Läufer auszublenden und meine Pace zu finden.

Nun ja, am 29.06.2014 war es dann soweit, Wettkampftag. Neben meinem normalen Lauftraining habe ich mich nicht speziell auf diesen Lauf vorbereitet.
Mein Wecker klingelte (für einen Sonntag sehr ungewöhnlich) bereits um 07:00. Nach einem Frühstück mit einer Tasse Milch, einem Brot, einer Banane und einem Glas Rote Beete Saft machte ich mich mit dem Fahrrad auf in die Trierer Innenstadt (ca.7km).
Meine Startunterlagen war ich bereits ein paar Tage vorher abholen (Chip habe ich auch), sodass ich mich nirgendwo mehr anstellen musste. Vor dem Lauf habe ich zum Glück auch noch einen Bekannten getroffen der in der Nähe geparkt hat so konnte ich meinen Rucksack bei Ihm im Auto verstauen.
Bis auf ein paar Meter bis in die Büsche (an den Dixies war eine Kilometer lange Schlange, sorry) habe ich das warmlaufen einfach mal ausfallen lassen, obwohl es bei den Temperaturen  gar nicht so unsinnig gewesen wäre.

09:10 Uhr dann Startaufstellung, ich bekomme noch den Tip mich bei meiner angestrebten Zeit doch etwas weiter nach vorne zu stellen und gehe auch soweit wie ich komme, drängeln widerspricht jedoch meiner Natur und so reihe ich mich irgendwo in der Mitte ein.

09:15 Uhr dann der Startschuss, schnell bereue ich mal wieder das ich mich nicht weiter nach vorne gedrängelt habe, die ersten beiden Kilometer ziehen sich und sind extrem schlecht zu laufen. Beim 2 Kilometer Schild stehen 14min. auf meiner Uhr, damit ist mir klar das meiner Zielzeit wohl nicht zu erreichen sein wird.
Da ich weder eine Laufuhr  noch mein Handy dabei habe, bleibt mir nichts anderes übrig als mir einen Läufer zu suchen, welcher genau mein Tempo läuft, eine Laufuhr trägt und dazu auch noch so aussieht als könnte er dieses Tempo auch bis zum Schluss durchhalten.
Meine Wahl fällt auf einen erfahren aussehenden Läufer vom Lt. Schweich (Marcus Kramp). Ohne danach zu fragen welche Zeit er anstrebt setzte ich mich ab Km 3 neben Ihn und lief mit Ihm zusammen bis ins Ziel.
Während dem Lauf hatte ich natürlich wieder die üblichen Probleme mit dem Trinken während des Laufens, deshalb bin ich auch 2 mal ganz kurz stehen geblieben. Ab Km 15 kamen leichte Krämpfe im rechten Oberschenkel hinzu und ein unangenehmes Aufstoßen der 3 Gels welche ich vor und während des Laufes geschluckt habe.
Ca. von Km 16-18 hatte ich schwer mit diesen Problemen zu kämpfen und mein Magen fuhr Achterbahn, ans Aufgeben habe ich auch kurz gedacht, aber 3 Km vor dem Ziel?.
Also Zähne zusammen gebissen und weiter meinem Pace Maker gefolgt bis in Ziel.
Wenn ich den holprigen Start und meine Probleme mit Oberschenkel und  Magen berücksichtige kann ich mit meiner Zeit von 01:36:07 einigermaßen zufrieden sein.
Wie ich nachher erfuhr war auch mein „Mitläufer“ phasenweise froh das ich neben Ihm war, so soll das sein :-).

Die organisation des Stadtlaufes war übrigens wieder tadellos und der Regen während des Laufes hat mich persönlich überhaupt nicht gestört.

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