Welcher Raucher hatte nicht schon das ein oder andere Mal den Gedanken das Rauchen aufzugeben?. 


Ein großer Teil davon belässt es dann aber auch beim Gedanken und raucht erst einmal Eine :-).

Genau so ging es mir auch sehr oft.
Im folgenden Artikel beschreibe ich Euch mal meine Erfahrungen, Rückschläge und Erfolge bis hin zum Nichtraucher.

Die ersten Versuche

Angefangen zu Rauchen habe ich, nicht wie die meisten meiner Kollegen mit 14-16, erst mit ca. 19 Jahren.
Während meiner „Raucherkarriere“ dachte ich häufig, halbherzig darüber nach warum ich eigentlich rauche und das ich es doch eigentlich sein lassen könnte.
Oft waren es Momente in denen ich z.B. morgens ins Auto einstieg und es unmenschlich eklig nach kaltem Rauch stank, der Qualm der Zigarette mir schmerzhaft ins Auge zog oder der Filter der Zigarette so fest an meiner Lippe klebte das Sie beim Abziehen blutete, vom Luftmangel nach einigen Stockwerken Treppen laufen mal ganz abgesehen.
Solche Beispiele könnte man noch etliche hinzufügen und fast jeder Raucher hat ähnliche Erfahrungen.
Genauso halbherzig wie ich darüber nachdachte aufzuhören, waren auch meine Umsetzungen. Manchmal habe ich es gerade mal ein paar Stunden durchgehalten, manchmal sogar mehrere Wochen.
Während dieser rauchfreien Stunden oder Wochen waren Zigaretten bzw. der Wunsch nach einer Zigarette ständig präsent. Ich hatte schlechte Laune, dachte ich würde auf etwas wichtiges verzichten und kämpfte ständig gegen das Verlangen an.
Wirklich aufzuhören schaffte ich so nie, den Kampf gewann ständig die Zigarette.
Solange man der Meinung ist das man auf etwas verzichtet wenn man aufhört zu rauchen, wird man es auch nie schaffen aufzuhören.

Wie es klappte

Als ich vor einigen Jahren anfing regelmäßig zu laufen merkte ich recht schnell das sich laufen und rauchen nicht so gut vereinbaren lassen. Besonders bei intensiven Bergläufen, welche ich häufig mit Hustenanfällen oder Auswurf beendete, kamen verstärkt wieder die Gedanken ans Aufhören. Selbst die Probleme beim Laufen reichten aber nicht dazu das Rauchen aufzugeben.
Als ich irgendwann eigentlich gar nicht mehr so krampfhaft ans Aufhören dachte, entdeckte ich auf Youtube den Film „Endlich Nichtraucher“ und schaute Ihn mir einfach mal an. Film bzw. Buch und Vorträge sind im Original von Allen Carr. Der deutsche Film/Vortrag den ich gesehen habe wird gesprochen oder moderiert von Erich Kellermann, meiner Meinung nach ein sehr synaptischer und guter Redner.
Während des Vortrags erlaubt Erich Kellermann es eine Zigarette zu rauchen, kurze Zeit vorher ist er mit seinem Vortrag aber bereits zu mir vorgedrungen und in meinem Kopf hatte es „Klick“ gemacht. Auf die erlaubte Zigarette verzichtete ich und schaute mir den Vortag bis zum Ende an.
Nach Anschluss des Vortags verschwendete ich keinen Gedanken mehr ans Rauchen, sondern wunderte mich nur noch darüber wie ich überhaupt jemals rauchen konnte.
Es gab keinen Kampf, kein Verlangen und vor Allem nicht das Gefühl das ich auf etwas verzichte. Erich Kellermann hat es geschafft das ich verstehe, das ich ohne rauchen nichts verliere sondern ein großes Stück Freiheit wieder gewinne.

 

YouTube Video

Leider sind nicht mehr alle 9 Teile des Videos auf Youtube verfügbar und die Videos mit anderen Sprechern finde ich persönlich nicht so toll. Wem die ersten Teile gefallen, der kann sich das Video aber auch auf DVD besorgen. Ein Buch ist ebenfalls erhältlich.

Vorteile eines Nichtrauchers

Die Vorteile des „Nichtraucher-Seins“ machen sich recht schnell bemerkbar. Auch wenn man es als Raucher nicht merkt, Geruchssinn und Geschmackssinn sind echt ziemlich am Boden. Während der ersten Wochen des Nichtrauchens erlebte ich viele Gerüche und Geschmäcker wieder neu. Während der ersten Bergläufe befreite sich meine Lunge von der, in jahrelanger harter Raucherei angesammelten, Nikotinkruste :-).
Nach einigen Wochen sind Hustenanfälle und Auswurf Geschichte, die Lunge ist frei und fühlt sich an wie Neu.
Man fühlt sich einfach freier und schmunzelt darüber wenn jemand sagt „ich brauche jetzt unbedingt eine Zigarette“, oder verzweifelt ein Feuerzeug sucht.
Theoretisch spart man auch noch ordentlich Geld wenn man vom Tabak und der dazugehörigen Steuer befreit ist.

Probleme eines ehemaligen Rauchers

Ja, als ehemaliger Raucher ist auch nicht alles Freude und Sonnenschein :-). Besonders die ersten Wochen nach dem Aufhören stieg mein Appetit deutlich an und wer dem nachgibt wird es auf der Waage merken, so viel zum Thema „wer aufhört zu rauchen nimmt zu“, nein man nimmt nicht zu, man möchte einfach nur mehr essen :-).
Zum Thema „hör auf zu rauchen, da sparst du richtig Geld“, sei gesagt; klar, man spart natürlich das Geld, aber sofern man es nicht wirklich konsequent weg legt und spart, bemerkt man überhaupt nichts davon, so war es zumindest bei mir, ich bemerkte keinen Unterschied.
Auch bei den rauchenden Mitmenschen ist man nicht immer so ganz beliebt. Ich bemühe mich zwar immer meine Kommentare für mich zu behalten, aber leider gelingt mir das nicht immer und somit kann man die Menschen in seiner nächsten Umgebung schon mal etwas mehr oder weniger nerven wenn man versucht Sie für das Aufhören zu begeistern und Sie nur ungläubig aus der Wäsche schauen.  

Schlusswort

Bereits seit über 3 Jahren bin ich jetzt Nichtraucher und das ohne Kampf. Es muss einfach „Klick“ machen und man muss verstehen was man durch das Aufhören gewinnt. Dann gibt es auch kein Verlangen und keine Rückfallgefahr.
Auf jeden Fall sollte man sich einen „endlich Nichtraucher“ Vortrag einmal unvoreingenommen anschauen, schaden kann es bestimmt nicht.