Mit dem Floatride Run Ultraknit will nun auch Reebok im hart umkämpften Markt der Premium Laufschuhe mitmischen und dieser Versuch sieht sehr vielversprechend aus.
Ich kann mich da noch sehr gut an meine letzten Reebok Schuhe erinnern auch wenn es schon über 25 Jahre her ist. Die Pump Basketballschuhe waren dank innovativem Luftdrucksystem eine absolute Revolution in den 90ern . Danach wurde es in Deutschland deutlich ruhiger um den Konzern und seit 2006 gehört Reebok zur Adidas Gruppe.
Mal schauen ob der Floatride Run das Zeug dazu hat den Platzhirschen ein paar Marktanteile zu entreißen.
Reebok Floatride Run Ultraknite Laufschuh im Test
Testfacts
Tester: Patrick
Testzeitraum: ca. 3 Wochen
Modell: Floatride Run Ultraknit
Kategorie: Neutral, Training, Dämpfung
Technologien: Floatride Foam
Farbe: Black/Gravel/White
Sprengung: 10mm
Gewicht: 261gr. Herren, 198gr. Damen, (289gr. bei Größe 45)
Preis: UVP 149,95€ (im Netz ab ca. 110€ erhältlich)
Optik/Haptik
Der Floatride Run Ultraknit ist in 7 eher dezenten Farbkombinationen erhältlich. Der Oberschuh ist komplett nahtlos aus Ultraknit, dabei fällt besonders der Spannbereich auf, der Schuh hat keine Zunge und wirkt fast wie eine Socke. Um dem Fuß halt und Stabilität zu geben wird der Oberschuh von einem leichten EVA Rahmen umschlossen an dem auch die Schnürung befestigt ist.
Die Verwandschaft bzw. die Zugehörigkeit zum Adidas Konzern ist an manchen Stellen des Floatrides deutlich sichtbar und auch absolut logisch. Beim ersten Anblick der Außensohle denke ich sofort an die Stretchweb Außensohlen von Adidas, auch wenn die Formen etwas anders sind und das Continental Logo fehlt. Auch das Ultraknit Außenmaterial ist in ähnlicher Form und unter anderem Namen bereits im Konzern vorhanden.
Die Verarbeitung ist erwartungsgemäß tadellos und die Materialien wirken alle sehr hochwertig. Fehlerhafte Nähte gibt es nicht und die Klebestellen sind alle einwandfrei verklebt.
Eine hochwertige Einlegesohle gehört natürlich mit dazu.
Laufen mit dem Floatride Run Ultraknit
Bereits die erste Anprobe des Schuhs macht einen super Eindruck, der Floatride Run Ultraknit sitzt so bequem wie eine Socke und fühlt sich noch deutlich leichter an als er sowieso schon ist. Auch der auf den ersten Blick ungewöhnliche Einstiegsbereich trägt zum Wohlfühlgefühl bei. Bei der Passform bietet der Floatride Run ausreichend Platz auch für breitere Füße und auch die Zehen werden nicht eingeengt. Auch beim Laufgefühl ist der Floatride irgendwie anders als viele andere Schuhe und macht dabei richtig Laune. Das eher softe Fußbett bietet extrem viel Komfort auch für ganz lange Läufe, umso erstaunlicher ist es das auch schnelle Einheiten auf dem Vorfuß ziemlich energiesparend gelaufen werden können.
Dämpfung
Zwischensohlenmaterialien brauchen einen Namen und sind oft das Marketingaushängeschild der Laufschuhe oder ganzer Marken. Reebok nennt das Material „Floatride Foam“ und geizt natürlich auch nicht mit den entsprechenden Werbeversprechen, „lässt dich durch deinen Lauf schweben“ ist z.B. eines davon. Das allgemeine Marketing fällt aber nicht so übertrieben groß aus wie z.B. beim Boost Material von Adidas.
Läufer wissen natürlich das diese Werbeversprechen nicht ganz so ernst genommen werden dürfen, technisch sind die Materialien alle Up to Date und letztendlich entscheidet meist der persönliche Geschmack des Läufers.
Jetzt aber zur Dämpfung des Floatride Run, der Schuh ist wie bereits erwähnt super bequem und komfortabel. Genau so leicht und locker wie das Obermaterial sich an den Fuß schmiegt wird auch der Fuß gebettet. Die Dämpfung ist deutlich weicher als z.B. die Boost Dämpfung des Adidas Supernova, man hat aber kein schwabbel, Sofa Gefühl. Der Floatride Schaum bleibt bei allem Komfort wirklich sehr agil und reaktionsfreudig, man bemerkt kaum einen Energieverlust durch zu tiefes Einsinken in den Schuh.
Mit dem Floatride Run fühle ich mich jederzeit sehr wohl, lange Läufe meistert er souverän und ist auch nach vielen Stunden noch wahnsinnig bequem, aber auch kurze, schnelle Einheiten oder Intervalle machen mir sehr viel mehr Spaß als erwartet.
Der Floatride macht dabei übrigens keinen Unterschied zwischen Fersen- und Vorfußläufer und unterstützt jeden Laufstil optimal.
Grip
Wie bereits oben erwähnt, ist die optische Ähnlichkeit der Außensohle mit den Adidas Stretchweb Außensohlen nicht von der Hand zu weisen, auf die Zusammenarbeit mit Continental wurde hier jedoch verzichtet, somit ist die Gummimischung also eine Eigenentwicklung.
Die Außensohle des Floatride Run macht Ihre Arbeit sehr gut und steht dem Continental-Pendant in nichts nach. Der Grip liegt mind. auf dem Niveau des Adidas Supernova. Die Haltbarkeit ist nach der relativ kurzen Testlaufzeit schwer einzuschätzen, da momentan allerdings praktisch keine Abnutzung sichtbar ist würde ich die Laufleistung auf mind. 900-1000km schätzen.
Die Sohle ist auf allen Untergründen auch abseits der Straße lauf bar, auf weichen Untergründen wie Matsch fehlen natürlich die groben Stollen, nasse, glatte Oberflächen machen dem Floatride Run keine Probleme und Steine bleiben praktisch nie in der Sohle bzw. dem Profil hängen.
Gallerie
Fazit
Der Floatride Run Ultraknit ist keine Laufschuhrevolution und protzt auch nicht mit „übernatürlichen“ Features oder Werbeversprechen. Was Reebok hier präsentiert ist einfach ein sehr guter Laufschuh der mich wirklich überrascht hat. Der Schuh ist unglaublich bequem und komfortabel, dennoch ist der Floatride auch bei schnellen Einheiten noch sehr agil und ein sehr guter Allrounder.
Die UVP von 149€ sind für diesen Schuh gerechtfertigt und liegen auf dem Niveau vergleichbarer Konkurrenzprodukte. Ich denke aber das viele Läufer evtl. davor zurück schrecken diesen Preis für einen Reebok Schuh auszugeben, da die Marke zwar namentlich bekannt, aber noch keine feste Größe im Laufschuhsektor ist. Mein Tip wie immer, einfach mal Testen, dann Urteilen.