.
Dieser Test spiegelt lediglich meine persönliche Meinung wieder. Ich bin aber davon überzeugt das sich mein Eindruck auf viele Neutral-/Mittelfußläufer übertragen lässt
.
.
Wie ich zum Hayate kam ?
Der Wave Hayate wurde mir auf Anfrage von einem netten Kontakt bei Mizuno zum Testen zur Verfügung gestellt, was diesen Testbericht jedoch in keinster Weise beeinflusst.
Testfacts
Testläufer: 1,77m, 70kg, Neutralläufer, Mittel-/Vorfußaufsatz, Pensum 40-70km/Woche
1.Testlauf: 15km, 380 HM, Asphalt, Waldwege, Singletrails, Schiefer, Weinbergwege, bergauf/bergab, Nass/Matschig
2. Testlauf: 22km, 470HM, Asphalt, Waldwege, Weinbergwege, trocken
Details zum Schuh
Hayate ( はやて ) ist japanisch und bedeutet „Sturmwind“ oder „frischer Wind“. Auch bekannt ist Hayate als Name für Charaktere bei „Dead or Alive“, „Streetfighter“ und „Naruto“
Der Wave Hayate ist ein schneller und aggressiver Schuh für Wettkampf-Trail-Läufer und diejenigen die nach einem leichten Trailschuh suchen.
Farbe: Black/Diva Blue/Chinese Red
Aussensohle: X10 Karbongummi mit eingearbeiteten Wildlederfasern
Dämpfung: Mizuno Concave Wave Plate; U4iC Zwischensohle
Zusätzliche Trail Technologien: Xtatic Ride, Xtatic Lugs, Xtatic Grooves
Gewicht gibt der Hersteller mit 240gr. an (bei mir sind es 272gr. bei Größe 45)
Sprengung (Differenz Vorfuss/Ferse): 8mm (unbestätigt, gefühlt sehr flach)
Die UVP liegt bei günstigen 115€
Optik/Haptik
Optisch sticht der Hayate shon einmal heraus aus dem „Alltagsbrei“ der Laufschuhe. Mizuno beweist damit Mut zum extravaganten Design. Bestimmt wird damit nicht jedermanns Geschmack getroffen, aber mir gefällts. Der Hayate liegt leicht in der Hand, was auch klar ist, denn er ist ein sehr leichter Vertreter seiner Art. Das AirMesh Obermaterial macht einen sehr „luftigen“ Eindruck und die Sohle zeigt direkt ganz klar wofür der Hayate gemacht ist. „Zehenschutz“ und „Durchtrittschutz“ sind eher auf Gewichtsersparnis als auf ganz hartes Terrain getrimmt. An der Verarbeitung fällt nichts auf was nicht so ist wie es sein soll. Alles ist sauber vernäht oder verklebt und das AirMesh Obermaterial besteht aus einem Stück.
Erste Anprobe
Der Hayate sitzt sofort so wie er soll, trotz seiner relativen engen Passform bietet er sowohl im Mittelfussbereich als auch in der Zehenbox ausreichend Platz deshalb wird er wahrscheinlich einer breiten Masse an Läufern passen. Die Zehenbox ist allerdings nicht besonders hoch. Die Dämpfung macht einen recht straffen Eindruck, was auch genau so zu Erwarten war. Die Ferse wird gut umschlossen (Aufgrund meiner schmalen Füße schnüre ich den Hayate wie alle meine Schuhe mit der „Marathonschnürung„).
Der erste Lauf
Passend zum ersten Testlauf eines Trailschuhs machte der Sommer eine kleine Pause. Im strömenden Regen ging es also los. Die ersten beiden Kilometer bis zum Trail musste ich steil Bergauf und zwar auf nassem Asphalt. Ich befürchtete bereits das Schlimmste, aber der Grip war besser als erwartet. Nichts desto trotz merkt man natürlich das das grobe Profil nicht für diesen Einsatzzweck konzipiert wurde. Der Hayate macht direkt Spaß und motiviert zu flotterem Tempo und das bereits auf der Straße. Auf dem Trail geht es dann direkt ordentlich matschig zur Sache. Da ich sowieso schon nass bin lasse ich diesmal aber auch wirklich keine Pfütze und kein Matschloch aus. Der Hayate ist sehr gut belüftet was im Umkehrschluss natürlich auch bedeutet das die Füße bereits bei einer feuchten Wiese nass werden. Überrascht war ich jedoch von der extrem schnellen Trocknungszeit (vorausgesetzt man hat keine dicken Wollsocken an) und der geringen Wasseraufnahme der Schuhe, was ein Weiterlaufen doch viel angenehmer macht als normalerweise . Auf dem Trail fühlt man sich mit dem Hayate einfach Zuhause. Egal ob schnelle Richtungswechsel/Kurven, steile Passagen oder plötzliches Bremsen man hat jederzeit ein sicheres Gefühl. Die Rückmeldung vom Untergrund ist sehr gut, tritte in Löcher, auf Steine oder Wurzeln kann man mit dem Hayate einfach meistern ohne Angst zu haben umzuknicken. Auch die Abschliesende Aphalt Bergab Strecke bereitet keine Probleme Am Ende des Laufes bleibt ein durchweg positiver Eindruck. Mit dem Hayate habe ich den perfekten Begleiter für die Trails meiner Region gefunden, der Wave Harrier ist damit aus dem Trail Dienst entlassen und kann sich nun voll auf die Aufgabe als Fussballschuh mit ordentlich Grip (Hartplatz) konzentrieren.
Grip/Aussensohle
Der Grip der Aussensohle wurde im Vergleich zum Harrier nochmal kräftig verbessert. Besonders matschige, steile Singletrails machen sowohl Bergauf als auch Bergab richtig Spaß. Der Schuh vermittelt dabei jederzeit ein sicheres Gefühl. Bevorzugt werden dabei jedoch ganz klar Vorfuß-/Mittelfußläufer. Fersenläufer werden besonders Bergab leider nicht mit solch einem tollen Grip verwöhnt, hier ist Vorsicht geboten. Der Durchtrittschutz der Sohle reicht mir persönlich aus, (auch wenn ich damit nicht auf einen Nagel treten würde :-)), Spitze Steine spürt man jedoch ziemlich deutlich .
Dämpfung
Der Hayate ist kein Sofakissen und wird auch nicht als solches beworben. Mizuno bezeichnet Ihn als Minimalen Wettkampftrailschuh für schnelle, effiziente Läufer wobei ich Minimal eigentlich übertrieben finde. Obwohl das Zwischensohlenmaterial u4ic das gleiche ist wie z.B. beim Wave Rider, ist die Dämpfung doch um einiges straffer, hier geht keine Energie verloren. Man steht schön flach im Schuh und ist nah am Boden, die Rückmeldung vom Untergrund ist sehr gut. Trotz der straffen Dämpfung sind aber auch Läufe auf Asphalt ohne Probleme möglich.
Langzeittest
Hier werde ich alle paar Wochen (je nach Einsatz des Schuhs) meine Beobachtungen zur Abnutzung der Aussensohle oder anderen Verschleißerscheinungen ergänzen
Fazit
Der Hayate ist eine komplette Neuentwicklung und kein Update. Mein bisheriger Trailschuh der Wave Harrier wird nicht mehr hergestellt. Für mich hat Mizuno jedoch seine Hausaufgaben gemacht. Die Stärken des Harriers wurden noch weiter verbessert und die Schwächen wurden eliminiert. Mit einer UVP von 115€ bietet der Schuh ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Mizuno Wave Hayate
ca. 110€Stärken
- gute, straffe, direkte Dämpfung
- sehr leicht und direkt
- cooles Design
- sehr gute Passform
- super Door-to-Trail Schuh
- sehr guter Grip auf Trails und losen Belägen
- sehr gute Belüftung, schnelle Trocknung
Schwächen
- Design evtl. für manche zu extravagant
- Grip auf nassem Asphalt/Schiefer könnte besser sein
- Zehenbox evtl. für manche zu niedrig