LaufschuheTestsTrailschuhehoka_trail_mafate_speed_4

Vor einigen Jahren begann der Hype der Minimal- und Barfussschuhe.
Viele Mediziner, Wissenschaftler und Sportler versuchten einfach mal die Ursache für alle möglichen Sportverletzungen und Verschleisserscheinungen in der zu starken Dämpfung der Laufschuhe zu sehen.

Ungefähr zu diesem Zeitpunkt gingen 2 franz. ehemalige Salomon Mitarbeiter genau dem gegenteiligen Prinzip nach und gründeten die Firma Hoka One One um fortan Laufschuhe mit maximaler Dämpfung zu entwickeln.
Spätestens nachdem Sage Canady die ersten Erfolge mit Hoka One One Schuhen bei Ultraläufen feierte war klar das, dass Konzept wohl funktioniert.

 

<strong>Testfacts</strong>
Tester: Patrick

Testläufe: 5-26km (68km) ; Asphalt, Weinbergswege, Wurzelwege, Singletrails(nass, trocken)

Details zum Schuh

Hersteller: Hoka One One
Modell: Mafate Speed
Kategorie: UltraSize Trail
Sprengung: 4mm (Ferse 35mm;Vorfuss 31mm)
Gewicht: 321 bei 42 2/3 ; bei mir 376gr.(Größe 45 , 2 Einlegesohlen)
Preis: 170€

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50% MORE CUSHIONING

Engineered midsole volume which is up to 2.5X the volume than standard running shoes, made with performance-specific cushioning material.

Benefit
Excellent shock absorption and an inherently stable ride.

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META-ROCKER

Meta-Rocker midsole geometry, specifically engineered with a low heel-toe differential and a sculpted outsole radius in the heel and toe, creates a unique fulcrum effect and encourages a guided foot gait cycle.

Benefit
Supports a runners form, and encourages a continuous Positive Gait Speed roll from heel-strike to toe-off.

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ACTIVE FOOT FRAME

Uniquely engineered Active Foot Frame midsole geometry allows the foot to sink deeply into the shoe’s midsole.

Benefit
Designed to provide integrated stability which is adaptable to a wide range of feet and running styles.

Als ich das erste mal einen Hoka One One Schuh sah fand ich den Anblick garnicht wirklich merkwürdig sondern eher vertraut.
Warum ist ganz einfach, das hier waren früher meine „Disco-Tanzschuhe“ 

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und das waren übrigens die „Disco-Tanzschuhe“ meiner Frau

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Da ich mich aber immernoch gut daran erinnere wie sich meine Füße nach so einer durchtanzten Nacht anfühlten war mir jedoch nicht genau klar warum man gerade solche Schuhe zum Laufen benutzen sollte.

Die Buffalos waren halt einfach In und jeder in der Disco hatte Sie an, da störte es auch nicht, dass sich bei Buffalo wohl niemand Gedanken über Gewicht, Dämpfung oder Haltbarkeit der Aussensohle machte.

Auch wenn die Erfolge von Läufern natürlich nicht durch den Laufschuh erreicht werden, so scheinen die Hokas die Leistung der Ultraathleten aber auch nicht negativ zu beeinflussen.
Es ist also wirklich an der Zeit die Hokas mal selbst zu testen und mir ein Urteil zu bilden.

 

<strong>Optik/Haptik</strong>
Die Hokas sind Schuhe die auf jeden Fall schon alleine wegen der fetten Sohle auffallen. Aus diesem Grund versuchen die Hoka Designer auch gar nicht die Schuhe unsichtbar zu machen sondern bedienen sich gerne an auffälligen Designs und Farbkombinationen.
Der Mafate Speed ist in 3 Farben erhätlich. Beim öffnen des Kartons und dem Anblick des Mafate Speed lässt sich ein kleines Grinsen nicht vermeiden. Die Hokas könnte man auch sehr gut als Designstück in eine Vitrine stellen. Beim HandsOn erwartet man von dem , in Größe 45, mächtig wirkenden Schuh deutlich mehr Gewicht und ist erfreut über die Leichtigkeit. Die Hokas sind mit einem Schnellschnürungssystem a al Salomon oder Dynafit Feline SL ausgestattet. Wie die meisten Laufschuhhersteller (NB 3 Weiten) bietet Hoka die Schuhe nur in einer Leistenbreite an, um dennoch den bestmöglichen Sitz zu gewährleisten liegt den Schuhen eine 2. Einlegesohle samt Anleitung bei. Da ich schmale Füße habe nutze ich also die dünne Ortholite + die „normale“ Einlegesohle. Zusammen mit der Schnürung sitzt der Schuh damit wirklich sehr gut und umschliesst den Fuß ordentlich. Die Zehenbox bietet ausreichend Platz in Breite und Höhe. Der Mafate Speed ist für Trails entwickelt, dementsprechend ist auch die Aussensohle mit groben Stollen ausgestattet. Die Zunge ist auffallend dünn, was evtl. zu Problemen auf dem Spann (Fußrücken) führen kann wenn die Schuhe zu eng geschnürt sind. Der bei Laufschuhen obligatorische Flextest macht bei den Hokas eher weniger Sinn.

<strong>Laufen mit dem Mafate Speed</strong>
Die ersten Schritte und Laufmeter sind definitiv anders als bei anderen Schuhen und man muss sich erst einmal daran gewöhnen. Meiner Meinung nach ist aber gar nicht die Höhe der Sohle dafür verantwortlich sondern die Abrundung vorne und hinten. Hoka nennt das Meta-Rocker, dies Abrundung soll ein besseres Abrollverhalten bieten, da die Sohle der Hokas nicht so geflext werden kann wie bei anderen Schuhen, ausserdem soll der Schuh zu höheren Geschwindigkeiten verleiten. Zu höheren Geschwindigkeiten verleitet er wirklich, da die Abrundung den Körper praktisch bei jedem Schritt in eine optimale, leichte Vorwärtslage bringt.
Das Gewicht fällt beim Laufen nicht wirklich auf, schließlich ist der Mafate Speed auch nicht viel schwerer als andere stabile Trailschuhe.
Hat man sich erst einmal an das Abrollverhalten gewöhnt läuft der Mafate sich angenehm leicht und neutral. Besonders auf Trails muss man sich auch daran gewöhnen wie der Schuh sich bei seitlichem abknicken verhält, denn auch hier fühlt sich der Schuh etwas anders an bzw. reagiert etwas anders. Das man jedoch mit den „hohen“ Hokas schneller umknickt oder das Umknicken provoziert wird ist absoluter Unsinn. Der Schaft bietet auch genügend halt am Knöchel und reduziert dadurch sogar Probleme durch Umknicken.Das Schnürsystem funktioniert und hält problemlos ohne nachzuziehen. Die dünne Zunge führt doch nicht wie erwartet zu Problemen.
Das Mesh besonders auf der Zehenbox ist sehr atmungsaktiv. Wie es sich für einen Trailschuh gehört bietet der Mafate Speed auch einen Zehenschutz mittlerer Festigkeit in Form eines zusätzlichen Lederoverlays. Auf einen Durchtrittschutz im klassichen Sinne, z.B. als Plastik- oder Karbonplatte hat Hoka verzichtet, denn hier reicht auch die 3 cm. dicke Sohle um spitze Steine effektiv vom Fuß fern zu halten.

<strong>Dämpfung</strong>
Die Hokas werden als maximal gedämpfte Schuhe beworben. Maximal gedämpft bedeutet jedoch weder butterweich und energiefressend noch wirklich maximal, denn maximal gibt es nicht. Vergleicht man die Höhe der Hoka Dämpfungsschicht mit anderen Dämpfungsschuhen, so ist diese max. 1/3 höher. Der Asics Gel Kayano hat z.B. eine Fersenhöhe von 34mm, also gerade mal 1mm weniger als der Hoka, optisch wirkt das allerdings ganz anders. Im Gegensatz zu manchen Asics oder Nike Modellen ist die Dämpfung gar nicht so weich. Die Stoßabsorption ist einfach sensationell, egal ob bergab oder bei Sprüngen, der Hoka schluckt alle Stöße um einiges besser als jede andere Laufschuhdämpfung die ich kenne und ich konnte bereits Einige ausprobieren. Die Rückmeldung vom Untergrund wird dabei aber nur wenig gestört und ist für einen Premium Dämpfungsschuh absolut OK. Selbst kleinere Steine oder Unebenheiten nimmt man wahr.

<strong>Grip/Aussensohle</strong>
Ein wichtiges Merkmal bei einem Trailschuh ist natürlich die Aussensohle. Viele Faktoren entscheiden dabei über Grip oder kein Grip. Neben der Größe und Anordnung der Stollen ist auch die Gummimischung für einen guten Grip verantwortlich. Die Stollen des Mafate Speed bieten guten Grip auf Trails mit unterschiedlichen Belägen. Die Anordnung der Stollen sorgen dafür das sich die Sohle nicht zusetzt und keine Steine sich verklemmen. Der Grip auf nassem Asphalt oder Fels ist, wie bei den meisten Trailschuhen, schlechter als bei vielen Straßenmodellen aber absolut in Ordnung. Bei tiefem Matsch oder anderen sehr weichen Böden könnten die Stollen ruhig noch etwas größer sein.
Über die Haltbarkeit kann ich noch keine Aussage machen.

<strong>Fazit</strong>
Hoka One One hat bei mir mit dem Mafate Speed gezeigt, das alle Vorurteile gegen diese Schuhe unbegründet sind. Die größte stärke liegt dabei ganz klar bei den langen Läufen. Hier sorgt die erstklassige Dämpfung durch weniger Stöße auch für weniger Muskel- und Gelenkprobleme. Der Mafate Speed macht aber auch auf  kürzeren Trails eine gute Figur, für wirklich schnelle Einheiten würde ich andere Schuhe aber vorziehen.
Der Mafate Speed ist mit einer UVP von 170€, zumindest preislich, das Premium Modell der Hoka Palette. 170€ sind viel Geld, Hoka bietet dafür aber auch viel Schuh, eine erstklassige Verarbeitung, eine sensationelle Dämpfung und sehr gute Laufeigenschaften. Ein preislicher Vergleich mit dem Asics Gel Kayano oder dem Adidas Ultra Boost z.B. relativiert den Preis auch wieder.

Hoka One One Mafate Speed

170€
8.6

Dämpfung Vorfuss

9.5/10

Dämpfung Ferse

9.6/10

Passform

8.2/10

Grip lose Beläge

8.6/10

Grip Asphalt/Fels nass

7.8/10

Schnürung

8.6/10

Preis-/Leistung

7.8/10

Stärken

  • Beste Dämpfung aller jemals von mir gelaufenen Schuhe
  • gute Passform
  • gutes Schnellschnürsystem
  • guter Grip auf fast allen Belägen
  • abgerundetet Sohle zwingt beim Lauf in eine bessere Körperhaltung

Schwächen

  • evtl. etwas schwer
  • Sohle unflexibel
  • leichte Schwächen im Matsch
  • hoher Preis (wenn auch gerechtfertigt)

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