Das neue Plantronics On-Ear Headset BackBeat Fit 500/505 soll sich mit cooler Optik, guten technischen Daten und einigen interessanten Extras möglichst viele Marktanteile im hart umkämpften Kopfhörer Markt erkämpfen.
Das Plantronics gute Headsets bauen kann haben Sie bereits unzählige Male unter Beweis gestellt und auch ich bin bereits lange Zeit glücklicher Nutzer eines BackBeat Fit Headsets.
Mal schauen ob Plantronics mich auch von der Nutzung eines On-Ear Headsets überzeugen kann?.
Plantronics BackBeat Fit 505 Wireless On-Ear Bluetooth Sport Headset
Testfacts
Tester: Patrick Salm
Testdauer: ca. 3 Wochen
Hersteller: Plantronics
Modell: BackBeat Fit 500
Kategorie: On-Ear Bluetooth Sport Headset
Farbe: schwarz
Preis: UVP 99,99€
(aktuell 80,38 bei Plantronics direkt)
Bluetooth | Bluetooth 4.1, HFP 1.6, HSP 1.2, A2DP v1.2, AVRCP v1.4 |
Listen time | Up to 18 hours |
Talk time | Up to 16 hours |
Standby time | Up to 20 days |
Deep sleep | Up to 6 months |
Speaker driver size | 40 mm with bass tube design |
Frequency response | 50 – 20,000 Hz |
Sensitivity | 92 dBPL |
Impedance | 32 ohm |
Harmonic distortion | <3% |
Passive noise cancelation | Yes, on-ear memory foam earcup padding |
Weight | 155 grams/5.46 ounces |
Water protection | Sweat-resistant coating by P2i nano-coating technology IPX2 water protection |
Range (test to failure, not spec) | 33 ft/10 m |
Audio Codec | Custom SBC Codec |
Time to charge (zero battery to full) | 90 minutes |
Number of mics | Single, wideband-enabled mic |
Multi-point | 2 devices connected simultaneously |
Voice commands (Answer/Ignore) | No |
Optik/Haptik
Eigentlich bin ich ja kein Fan von On- oder Over-Ear Kopfhörern bzw. Headsets. Meist sind die Teile einfach viel zu klobig, stehen zu weit vom Kopf ab oder sehen in sonst irgendeiner Art merkwürdig aus. Hier mal ein großes Lob an die Plantronics Designabteilung, nach dem BackBeat Fit kann mich auch das BackBeat Fit 500 in Punkto Design voll überzeugen. Das Headset findet für mich persönlich genau die richtige Mischung zwischen schlicht/filigran und robust/massiv. Die Haptik ist erstklassig, die Ohrpolster fühlen sich super angenehm an und auch der Druck auf den Kopf ist (zumindest für meine Kopfgröße) optimal gewählt. Die Verarbeitung allgemein lässt kaum Wünsche offen, Tasten und Schalter sind richtig gut positioniert, haben gute Druckpunkte und kein Spiel. Der Bügel liegt super angenehm auf dem Kopf und auch um den Hals falls man das Headset dort tragen möchte wenn man es mal nicht benutzt. Das Tragen um den Hals funktioniert dank drehbarer Ohrmuscheln nämlich ohne Probleme und das Headset liegt schön hinten und vorne am Hals.
Optisch hätte man das Headset wohl kaum schöner und funktionaler gestalten können und natürlich hat Plantronics das Headset auch in mehreren Farben im Programm.
ein paar Worte zu Soundqualität, Erfahrung, Testverfahren
Da mir, wie bei meinem Test des BackBeat Fit, immer noch kein Soundlabor zur Verfügung steht beurteile ich den Sound des Headsets also wieder rein subjektiv. Um die Klangqualität dennoch möglichst gut einschätzen zu können, versuche ich die Ausgangskonfiguration wieder so optimal wie möglich zu gestalten.
Testformate/Musik: Auch wenn die meisten Handynutzer ihre Musik als MP3, M4A oder AAC auf dem Handy gespeichert haben, teste ich zusätzlich auch mit FLAC und WAV Dateien. Im Gegensatz zu MP3, M4A und AAC sind FLAC und WAV Dateien wesentlich weniger bzw. gar nicht komprimiert wodurch Sie eine deutlich höhere Dynamik und Qualität bieten.
Musikalisch bietet sich zum Testen aktuell das neue, druckvolle Metallica Album an, als Kontrast dazu teste ich diverse aktuelle, deutsche Singles und natürlich etliche Hardstyle Tracks.
Handy, Player: Des Weiteren nutze Ich auf dem Handy (Doogee X5 Pro, root) Viper4Android. Viper4Android gilt als die beste Audio Echtzeit Verbesserungssoftware für Android. Da auch die verschiedenen Player deutlich unterschiedliche Klangeigenschaften und Equalizervoreinstellungen bieten teste ich mit mehreren beliebten Audioplayern für Android und zusätzlich mit meiner LEMFO Lem6.
Vergleichsreferenz: Als Vergleichsreferenz steht mir immer noch ein Tonstudio mit folgendem Equipment zur Verfügung: MacPro, M-Audio Interface, ProTools M-Powered, Yamaha 01V96i Mischpult, Yamaha HS8, AKG K702 Referenz Kopfhörer.
Vorlieben, Erfahrung: persönlich liegt meine Vorliebe im unteren und mittleren Bassbereich, hier lege ich besonderen Wert auf Druck, Tiefgang und Konturität, aber auch klare Höhen und saubere Mitten sind für die Gesamtdynamik unverzichtbar. Im optimalen Falle sollten keine Frequenzlöcher entstehen und der Frequenzgang sollte über das gesamte Spektrum möglichst linear sein.
Mit gutem Sound beschäftige ich mich bereits seit über 20 Jahren. In meinen Autos verbaute ich phasenweise bis zu 4 Endstufen, Kondensatoren und unzählige Lautsprecher und Woofer und auch Zuhause im Wohnzimmer bin ich mit dem Kenwood KRF-X9080D, Sony 2.1 System, Sony 3 Wege Frontlautsprechern und einem Emphaser Impulse S4 12″ Sub im JBL Gehäuse sowie 12 Kanal Digital Mischpult durchaus gut aufgestellt.
Einrichtung/Funktionen/Akku
Das BackBeat Fit 500 ist wirklich intuitiv, man aktiviert sein Bluetooth an Handy oder Laptop und schaltet das Headset ein, danach wählt man das Headset im Bluetooth Menü aus und das wars. Beim Einschalten meldet sich das Headset mit „Power On“ dem Verbindungsstatus „Connected“ oder „not Connected“ und dem Akkustatus, im Gegensatz zum BackBeat Fit erfolgt die Akkusage aber ohne eine voraussichtliche Restlaufzeit in Stunden sondern lediglich mit „high“, „medium“ oder „low“. Außerdem meldet das Headset wenn die Max. oder Minimale Lautstärke erreicht wird oder die Titelspringtasten betätigt werden „Volume Maximum“, „Volume Minimum“, „Next Track“ oder „Previous Track“.
Das Headset verfügt über 3 Softtasten auf dem linken Ohrhörer, Diese können je nach Handy bzw. Player Einstellungen aber mehrfach belegt sein und auch doppel- oder sogar dreifachklick Aktionen ausführen.
Die Tasten für Lauter und Leiser sowie die Off/Bluetooth Taste, die Gesprächstaste und die Anschlüsse für USB/Kopfhörer (3,5mm Klinke) liegen jeweils gut erreichbar an der Seite der Ohrhörer. Die Haptik der Knöpfe und Schalter sind sehr gut, alles wirkt sehr gut verarbeitet.
Die Qualität des Mikrofons geht absolut in Ordnung, die Gesprächspartner verstehen jedes Wort klar und deutlich, ich muss allerdings gestehen das ich das Headset eigentlich nie für Telefonate nutze, da man seine eigene Lautstärke nur schwer einschätzen kann wenn man etwas in den Ohren hat und gerade in der Öffentlichkeit oder im Bus finde ich nervig laute Personen echt schrecklich.
Akku: Plantronics gibt die Akkulaufzeit mit 18 Stunden an. 18 Stunden, also endlich mal genügend Laufzeit um auch lange Touren oder Tagesausflüge ohne Gedanken an Lademöglichkeiten oder PowerBanks zu verschwenden. Die Herstellerangaben sind allerdings leider sehr oft eher großzügig aufgerundete Schätzungen als praxistaugliche Werte. Bei Plantronics hatte ich bisher recht gute Erfahrungen, die angegebene Laufzeit wurde bei allen meinen Plantronics Headsets mind. beinahe (höchstens 10% Abweichung) erreicht. Die max. Akkulaufzeit ist von mehreren Faktoren abhängig, so spielt neben dem Bluetooth Signal (also dem Abstand Sende-Empfänger) auch die Lautstärke und die Außentemperatur eine Rolle. Eine Laufzeit von mind. 16 Stunden kann ich unter allen Praxisbedingungen bestätigen. Während meiner 3 wöchigen Testzeit hat das Headset auch mal ein paar Tage lang einfach so herum gelegen, eine mehrtägige Standby Zeit ist also sicher, ob diese die angegeben 20 Tage erreicht habe ich aber nicht getestet, ebenso wenig die 60 Tage im DeepSleep Modus.
Mit der Akkulaufzeit bin ich aber mehr als zufrieden, es ist so entspannend nicht ständig daran denken zu müssen das Headset aufzuladen und auch einfach mal ein paar Tage hintereinander Touren zu machen ohne wieder laden zu müssen. Wirklich ein riesiger Vorteil gegenüber den kleinen Ohrstöpseln.
Laufen mit dem BackBeat Fit
Ich laufe nicht immer mit Musik, manchmal möchte ich auch einfach die Ruhe im Wald genießen. Wenn ich aber Musik hören will, dann habe ich keine Lust mich ständig über heraus fallende Ohrstöpsel oder nervige Kabel zu kümmern.
Bisher habe ich schon viele unterschiedliche Konstruktionen von Kopfhörern ausprobiert, aber zum Laufen gibt es für mich eigentlich nichts besseres als kabellose Kopfhörer mit Ohrbügel (egal ob In-Ear oder On-Ear) so wie das BackBeat Fit.
Das BackBeat Fit 500 Headset ist mein erster On-Ear Kopfhörer. Während ich Zuhause oder im Studio Over-Ear Kopfhörer und Unterwegs bisher immer nur In-Ears nutzte blieb mir der Sinn von On-Ear Kopfhörern bisher immer irgendwie verborgen.
Die erste Anprobe ist etwas ungewohnt, dennoch bin ich überrascht wie bequem die Kopfhörer sitzen. Der Druck auf die Ohren ist ausreichend damit das Headset an Ort und Stelle bleibt und die weichen Polster liegen sehr bequem am Ohr an.
Beim ersten Ausflug hatte ich das Headset direkt 4 Stunden am Stück an und das war definitv zu viel für meine „ungeübten“ Ohren. Besonders der obere Teil meiner Ohren ist ziemlich empfindlich und schmerzt doch ordentlich. Bevor ich dem Headset aber direkt die Langzeittauglichkeit abspreche gebe ich Ihm natürlich noch eine Chance und nutze ich es für meinen nächsten langen Ausflug mit dem Fahrrad. Beim zweiten Langzeit Versuch scheinen meine Ohren bereits an das Headset gewöhnt zu sein. Mehr als 4 Stunden sind plötzlich gar kein Problem mehr und es entsteht keinerlei unangenehmes Gefühl mehr. Es scheint also als wäre es mit den Kopfhörern in etwa so wie mit meinem MTB Sattel, welcher die ersten paar Ausfahrten auch nach längerem Sitzen Probleme bereitet hat. Man sollt den Ohren also auf jeden Fall eine kleine Eingewöhnungszeit geben.
Ist die Eingewöhnung erst einmal beendet kann man das Headset problemlos viele, viele Stunden am
Stück auf den Ohren haben. Auch während des Laufens sitzt das Headset sehr bequem und sicher, man muss sich keine Gedanken machen das es abrutscht oder runter fällt, auch springen ist kein Problem. Besonders bei Temperaturen jenseits der 20°C braucht man sich keine Illusionen zu machen, man schwitzt wie sau unter den Ohrpolstern. Man schwitzt also deutlich mehr als mit In-Ears, allerdings auch weniger als mit Over-Ears. Man muss dem Headset aber zu Gute halten, das die Polster sich auch voll geschwitzt immer noch sehr angenehm anfühlen. Auch kommt es beim Schwitzen nicht, wie bei In-Ears zu Soundverfälschungen durch nicht ablaufenden Schweiß im Hörkanal.
Alles in Allem nutze ich das Headset inzwischen für alle meine Aktivitäten (Laufen, Radfahren, Freizeit) sehr gerne und sogar lieber als mein BackBeat Fit.
Auch die drehbaren Ohrmuscheln sind sehr praktisch, da das Headset um den Hals getragen werden kann ohne dabei zu stören, es ist also egal ob man es gerade nutzt oder nicht, es besteht nie die Notwendigkeit das Teil weg zu packen sondern man hat es ständig griffbereit.
Klang
Das BackBeat Fit 500 Headset besitzt einen hochwertigen 40mm Lautsprecher. Man muss dazu sagen, das die Größe des Lautsprechers nicht zwangsläufig etwas über den Klang oder den Pegel aussagt, theoretisch kann mit größeren Lautsprechern aber auch mehr Druck und Tiefgang produziert werden.
Das BackBeat Fit 500 hat einen sehr ausgewogenen Klang und spielt auch bei höheren Pegeln absolut sauber und schön druckvoll.
Wie auch beim BackBeat Fit ist es auch beim Fit 500 bei sauberem Ausgangsmaterial und einem Player ohne künstlichen Vorverstärker praktisch unmöglich das Headset am Handy zum verzerren zu bewegen.
Im Gegensatz zum BackBeat Fit benötigt das Fit 500 aber deutlich mehr Leistung bzw. ein stärkeres Ausgangssignal um die gleiche Lautstärke zu produzieren, das Headset wird also an den meisten Handys deutlich leiser spielen als das BackBeat Fit oder andere In-Ears. Der SPL, also der maximale Schalldruckpegel bei 1 Watt Leistung liegt hier bei gerade einmal 92 dB, kleine In-Ears spielen bei gleicher Leistung gerne auch mal doppelt so laut (ca. 100-105dB, 10dB entsprechen einer Lautstärkenverdopplung), dieser Wert sagt jedoch auch nichts über die Qualität oder die maximal mögliche Lautstärke aus.
Die Mitten werden sehr naturgetreu wiedergegeben und auch die Höhen sind klar und konturiert.
Besonders in Verbindung mit dem Viper4Android Soundprozessor macht das BackBeat Fit 500 absolut Spaß. Bei passenden Einstellungen sind Pegel und Druck bis zur Schmerzgrenze möglich ohne das die Qualität merklich abnimmt. Das zeigt aber auch wieder wie viel Potenzial eines guten Kopfhörers man mit schlechten Playern, schlechter Signalverarbeitung oder zu stark komprimiertem Audiomaterial tatsächlich verschwendet.
Bei optimalen Einstellungen reicht die Lautstärke übrigens auch um Musik zu hören wenn man das Headset nur um den Hals trägt.
Player Empfehlungen
Viele von Euch werden wahrscheinlich den Standardplayer Ihres Handys nutzen und damit auch recht zufrieden sein. Wer allerdings die Stärken seiner Kopfhörer ausreizen oder den Klang an seine persönlichen Vorlieben anpassen möchte sollte mal etwas neues ausprobieren. Natürlich sind hier Besitzer eines gerooteten Handys klar im Vorteil, den Sie können sich das grandiose Viper4Android flashen. Allen „normalen“ Handynutzern stehen aber eine ganze Reihe hervorragende Player mit unterschiedlichen Klangprofilen zur Verfügung.
Wer bereit ist ein paar Euro für einen guten Player und sehr gute Klangeffekte auszugeben, dem kann ich sowohl den PowerAmp als auch den JetAudio Player und den BlackPlayer EX empfehlen. Alle 3 Player bieten in den kostenpflichtigen Versionen Vorverstärker, Equalizer und extrem gute Premiumsoundeffekte.
Bei den kostenlosen Playern gibt es eine ganze Menge Player mit mehr oder weniger guten bzw. gar keinen Equalizereinstellungen. Phonograph und VLC Media sind klanglich meine Empfehlungen.
Gallerie
Fazit
Das BackBeat Fit 500 ist mein erstes On-Ear Headset und ich muss sagen, ich bin doch sehr angetan. Das Gerät ist super verarbeitet, sieht stylisch aus und lässt sich intuitiv bedienen.
Die Ohrpolster sind angenehm weich und üben nicht zu viel Druck auf die Ohren aus, sodass sich das Headset auch über mehrere Stunden hinweg bequem tragen lässt. Der Klang ist sehr ausgewogen und der Frequenzgang weitgehend schön linear. Der 40mm Lautsprecher des Headsets kann auch ordentlichen, sauberen Druck und hohe Pegel produzieren, dazu benötigt er aber auch ein entsprechend hohes Eingangssignal welches bestimmt nicht von jedem Handy erreicht wird. Kleinere Lautsprecher sind hier natürlich meist deutlich lauter.
Die Akkulaufzeit von bis zu 18 Stunden, die schnelle Ladezeit und die Möglichkeit das Headset auch ohne Akku über Kopfhöreranschluss zu betreiben tragen ebenfalls dazu bei das es am BackBeat Fit 500 eigentlich keinen Kritikpunkt gibt.
Plantronics hat hier zum wiederholten Male ein wirklich sehr gelungenes, ausgereiftes Gerät präsentiert bei dem man mit Sicherheit nie das Gefühl hat zu viel gezahlt zu haben. Die UVP von 99€ halte ich für mehr als fair wobei der Preis die nächsten Monate mit Sicherheit noch fallen wird und das BackBeat Fit 500 dann zum absoluten Premium Schnäppchen Tipp macht.
Das Plantronics BackBeat Fit 500 ist übrigens bisher auch das einzige Produkt für das ich mehr als 1 Tipp Auszeichnung vergebe.
Das BackBeat Fit 500 wurde mir auf Anfrage von Plantronics zur Verfügung gestellt, was diesen Bericht oder die Bewertung jedoch in keiner Weise beeinflusst