Mit dem Infinite One hatte ich dieses Mal kein neues Modell der großen, etablierten Player im Test sondern eine Neuheit „Made in Germany“.
Der Schuh, des in Biberach bei Stuttgart ansässigen Startup Unternehmens, ist seit Juni 2020 im Handel erhältlich.
2019 erhielt der Firmengründer und begeisterte Läufer, Nico Russ, den Nachhaltigkeitspreis für sein Konzept.
Das der Gründer keine Angst vor dem Gedränge auf dem Markt hat und von seinem Produkt und der Philosophie seines Unternehmens überzeugt ist zeigt sich unter anderem an offensiven Aussagen wie z.B.:

 

Natürlich ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema und faire in Deutschland produzierte Produkte sind für unsere Wirtschaft essentiell, was mir aber in erster Linie wichtig ist, wie gut funktioniert das Produkt für mich und wie schlägt es sich gegen die direkte Konkurenz und genau das wird der folgende Bericht klären.

Testfacts

Tester:  Patrick

Testzeitraum: ca. 2 Wochen

Hersteller: Infinite Running (Herstellerwebseite)

Modell: Infinite One

Kategorie: Neutralschuh, Dämpfung, Nachhaltigkeit

Technologien:Flex Kompression Technologie, modulares Außensohlendesign, High Energy PU

Farbe: navy blue

Sprengung: 9mm (16,2/25,2)

Gewicht: 418g bei Größe DE45 (Module pro Schuh einzeln ca.60g)

Preis: UVP 194,99€

Infinite One Laufschuh im Test – PSBLOG

[WERBUNG] Der Infinite One wurde mir von Outside-Stories.de zur Verfügung gestellt [WERBUNG]
Dieser Bericht spiegelt dennoch nur meine persönliche, unabhängige Meinung und Erfahrung wieder und wird nicht vom Hersteller beeinflusst. Bilderquelle teilweise: infinite-running.com

Herstellerbeschreibung/Infos

Der Infinite ONE: Made in Germany.

Unsere Zwischensohle besteht aus einem unermüdlichen High Energy PU und hält dadurch länger als herkömmliche Laufschuhe mit einer geschäumten EVA Sohle.
Die Module lassen sich kostengünstiger austauschen wenn der Schuh abgelaufen ist und auch der Wechsel auf anderes Terrain ist möglich. Das Obermaterial ist aus hochwertigem Textil, was das aufscheuern vermeidet und so für die bestmögliche Zirkulation sorgt. Durch flexible Textilbereiche wandert das Obermaterial mit wenn der Fuß sich bei längerer Belastung weitet und gibt dadurch kein drückendes Gefühl. Ermöglicht durch unsere Flex Kompression Technologie©.
Im Schuhpreis ist der Schuh bestückt mit den Active on the Go – Modulen (schwarz).

Eine Individualisierung (Anpassung der Schuhmodule mit verschiedenen Härten) des Schuhs findet nur beim Händler vor Ort statt, wenn ihr Ihn dort kauft.

YouTube Video

Optik/Haptik

Wie immer zuerst einmal die kleine Anmerkung, Geschmack oder Gefallen liegt natürlich im Auge des Betrachters :-).
Da das Auge allerdings bekanntlich mit isst, habe ich in der Regel nichts dagegen wenn die Schuhe nicht nur funktionieren sondern auch noch gut aussehen bzw. mir gut gefallen.
Der Infinite One trifft ehrlich gesagt nicht wirklich meinen optischen Geschmack. Ich finde das Design zwar OK, aber irgendwie auch zu bieder und fast schon etwas altmodisch. Die Farbkombination meines Testschuhs aus dunklem und hellem blau ist ebenfalls schlicht aber passt sehr gut zum Schuh.
Was einem beim ersten Hands-On relativ schnell auffällt ist das Gewicht, der Infinite One ist doch etwas schwerer als meine anderen Laufschuhmodelle. Die Sohle des Schuhs wirkt für einen Straßenlaufschuh ziemlich fest und lässt sich nicht ganz so leicht flexen, natürlich soll oder muss sie auch deutlich länger halten als bei anderen Schuhen.
Wüßte man nicht das die Module der Aussensohle sich entfernen und tauschen lassen würde es auch nicht weiter auffallen. Der erste Gadanke beim Anblick des „Modulschlüssels“ oder des Werkzeuges um die Module zu wechseln erinnert mich an damalige Zeiten in denen man vor einem Fußballspiel auf matschigem Rasenplatz noch seine Schraubstollen gewechselt hat.
Der Infinite One setzt aber keine gewöhnlichen Schraubgewinde ein sondern einen cleveren Meschanismus der mit deutlich weniger Bewegung und Kraftaufwand die Module trotzdem bombenfest hält.
Der komplette Oberschuh aus stabilen Strickmaterial ist wie eine Socke aus einem „Guss“ gefertigt und macht trotz seiner Flexibilität und Weichheit einen langlebigen Eindruck und ist auch merklich dicker als man es gewohnt ist. Wie bei Socken üblich gibt es keine Zunge und dementsprechend wird es auch keine Falten oder Druckstellen geben.
Als zusätzliche, verstärkende Elemente verbaut Infinite Running lediglich eine mittelfeste Fersenkappe sowie die Schnürungshalterung welche dem Fuß Stabilität geben, mehr ist in der Regel auch nicht nötig.

Die Schnürung selbst ist ein klassisches System, welches mit nur wenigen Löchern einen etwas kürzeren Bereich überspannt als bei den meisten anderen Schuhen, wenn die Passform jedoch ordentlich ist, reichen sogar noch weniger Löcher.
An der Verarbeitung gibt es absolut nichts auszusetzen, es gibt werde schlechte Nähte noch Kleberückstände. Die Materialien wirken alle samt hochwertig und sorgfältig gewählt. Eine hochwertige Einlegesohle wurden beim Infinite One ebenfalls nicht vergessen.

Laufen mit dem Infinite One

Kommen wir zum wichtigsten Punkt, wie fühlt sich das Laufen mit dem Infinite One an. Bevor es auf die Strecke geht werden die Schuhe zum ersten Mal angezogen und geschnürt und sammeln hier direkt erste Pluspunkte. Die Passform gefällt mir und ich würde sie als sportlich bezeichnen. Für mich bedeutet das, der Schuh umschließt meinen Fuß optimal ohne irgendwo zu drücken oder zu wackeln und das bereits ohne überhaupt die Schnürung zu nutzen. Damit ist auch schnell klar das die wenigen Löcher der Schnürung mehr als ausreichen um den Schuh noch perfekter an den Fuß zu ziehen.
Wie zu befürchten war, bemerkt man auf den ersten Metern doch recht deutlich das der Schuh nicht gerade leicht ist. Das Gewicht entspricht ungefähr dem meiner schwersten stabilen Trailschuhe und damit ist der Infinite One fast doppelt so schwer wie einige meiner Lightweight Trainer.
Nach unzähligen Tests verschiedenster Laufschuhe ist mir aber auch bewusst, das das Gewicht zwar eine objktive Größe ist, die aber durch viele Faktoren sehr weit von der subjektiven Empfindung beim Laufen abweichen kann und Laufen ist eben Gefühlssache. Einer dieser Faktoren, der manche Schuhe subjektiv leichter und agiler machen kann ist z.B. eine niedrige Sprengung von ca. 4mm – max.8mm oder eine sehr hohe Flexibilität im Vorfußbereich. Der Infinite One hat mit 10mm Sprengung eher eine „normale“ Sprengung (10mm-12mm) und auch die Flexibilität würde ich nicht als sehr ausgeprägt bezeichnen. Dennoch stellt sich bereits nach einigen Laufminuten bei mir ein angenehmes Laufgefühl ein und das subjektiv empfundene Gewicht wird deutlich weniger.
Der Schuh läuft sich neutral und beeinflusst in keinster Weise meinen normalen Laufstil. Es wird kein Fersenlauf und kein Vorfußlauf provoziert oder bevorzugt wodurch der Infinite One sich für Fersen-, Mittel- und Vorfußläufer eignet.
Der Abrollvorgang wird durch die etwas festere Sohle unterstützt und läuft schön geschmeidig ab. Die Dämpfung funktioniert und macht einen ordentlichen Job (mehr dazu im Abschnitt „Dämpfung“). Nach mehreren kurzen und längeren Läufen habe ich mich wirklich mit dem Infinite One angefreundet. Auch nach mehreren Stunden habe ich nie das Bedürfnis ihn direkt auszuziehen, was auch daran liegt das der komplette Oberschuh dem Fuß sehr schmeichelt, es gibt einfach keine Falten oder kritische Bereiche wie eine Zunge und keinerlei Druckpunkte.

Dämpfung

Eines der Hauptmarketingmerkmale bei Laufschuhen ist ganz klar das Dämpfungsmaterial der Mittelsohle oder spezielle Dämpfungssysteme und Komponenten.
Praktisch keiner der bekannten Hersteller lässt es sich nehmen die eigene Wunderdämpfung mit einem prägnanten Namen zu versehen und als bahnbrechende Revolution darzustellen.
Auch Infinite bewirbt die herausragenden Dämpfungseigenschaften des One, wie in der Branche üblich, nicht gerade zurückhaltend, der Name der Dämpfung hätte meiner Meinung nach aber ruhig etwas knackiger ausfallen dürfen als „High Energy PU“.
Ganz nüchtern betrachtet und auf die wesentlichen chemischen Bestandteile heruntergebrochen, sind sich „fast“ alle Dämpfungsmaterialien ähnlicher als die Werbungen es vermuten lassen.
Praktisch alle Hersteller setzen, aufgrund des niedrigeren Gewichtes und der höheren Flexibilität seit vielen Jahren auf mehr oder weniger modifizierte EVA (Ethylenvinylacetat) Schäume und verwenden kaum noch PU (Polyurethan) Schaum, denn obwohl PU in der Regel haltbarer ist als EVA, müssen Laufschuhe heutzutage in erster Linie leicht und flexibel sein.
Das Infinite PU anstatt EVA für seine Zwischensohle nutzt ist absolut logisch und nachvollziehbar, denn eine lange Haltbarkeit bei möglichst gleichbleibenden Dämpfungseigenschaften sind die absolute Grundvoraussetzung des Konzeptes.
Trotz aller Forschung und techn. Entwicklung sollte man sich aber immer bewusst sein das es keinen Schaum gibt, welcher nicht durch Hydrolyse (Reaktion mit Wasser), mechanischer oder thermischer Belastung oder auch UV Strahlung „altert“, die Alterung kann lediglich verlangsamt werden.
Theoretisch ist mir die Entwicklungsarbeit oder die chem. Zusammensetzung des Materials auch relativ egal, Hauptsache die Dämpfungseigenschaften gefallen mir.
Jeder Schuh dämpft anders, ist härter oder weicher, direkter oder schwammiger, aber einen großen Unterschied zwischen EVA und PU konnte ich beim Laufen nicht feststellen.
Die Dämpfungseigenschaften des One sind auf jeden Fall sehr gut und die Härte würde ich im Mittelfeld einordnen. Der Schuh ist zwar eher straff als ein Sofakissen, aber nicht hart und vor Allem nicht unkomfortabel. Die Dämpfung geht auch mit härteren Schlägen nach Sprüngen oder bei schnellen bergab Läufen ziemlich souverän zur Sache und nimmt einen Großteil der Kräfte auf ohne sich dabei stark zu verformen.
Der Rebound (Rückstellkraft oder Federkraft) wird als „reaktionsstark“ beworben und das kann ich absolut bestätigen. Die Dämpfung verschwendet keine Energie sondern wirkt wirklich agil.
Wie die Dämpfungen der anderen Hersteller, ist auch die PU Dämpfung des One keine Wunderwaffe oder Revolution, aber eine Dämpfung die techn. auf dem aktuellen Stand ist, ihre Aufgabe einwandfrei erledigt und mir persönlich beim Laufen einfach gut gefällt.

Ob die Haltbarkeit der Infinite One Dämpfung jetzt besser ist als bei herkömmlichen EVA Dämpfungen kann ich wohl erst nach 1000km+ sagen.

Aussage des Herstellers:

Grip/Haltbarkeit

Beginnen wir mit der Haltbarkeit der Module bzw. des Schuhs. Standardmäßig installiert sind die schwarzen Module, wie lange diese jetzt genau halten kann ich nach der kurzen Testzeit zwar noch nicht sagen, der Abrieb hält sich aber in Grenzen und liegt meiner Meinung nach auf dem Niveau vieler anderer Markenlaufschuhe.
Geht man jetzt davon aus das der Schuh noch einwandfrei funktioniert bekommt man nach einer geschätzten Laufleistung von ca.600km-800km (abhängig vom Laufstil und Gewicht des Läufers) für 40€ neue Module und somit theoretisch einen „neuen“ Schuh.
Nach der ersten Neubestückung rechnet sich somit die Anschaffung des Schuhs bereits für den Geldbeutel des Käufers und für die Umwelt sowieso. Bei jeder weiteren „Neubesohlung“ verbessert sich das Preis-/Leistungsverhältnis und die Umweltbilanz weiter. Wie weit sich die Spirale aber drehen lässt oder wie weit man Sie drehen möchte wird sich noch zeigen und ist natürlich auch vom Nutzer abhängig.
Besonders Läufer mit leichten Fußfehlstellungen oder eigenwilligem Laufstil/Abrollverhalten bei denen sich die Außensohle oft sehr schnell ungleichmäßig oder schief abläuft profitieren vom Ersetzen einzelner Module.
Um optimalen Grip auf allen Untergründen zu gewährleisten sind 4 verschieden farbige Module in unterschiedlichen Härtegraden verfügbar. Das die Gummimischungen für Straße härter oder für Trail etwas weicher sind ist nichts neues und Standard bei Laufschuhen, Fahrradreifen, Autoreifen usw.. Mit Hilfe der Gummimischung kann man das Verhältnis zwischen Grip und Haltbarkeit „einstellen“. So ist es möglich den Abrieb auf Asphalt zu verringern oder den Grip abseits der Straße zu verbessern.
In der Theorie funktioniert das mit den unterschiedlichen Modulen also schon Mal recht gut, wer aber die Außensohlen von Trailschuhen kennt und schaut sich dann die „TrailModule“ an, dem wird schnell klar was er zu erwarten hat.
Auf der Straße funktioniert der Infinite One ohne Einschränkungen und bietet ordentlichen Grip bei Trockenheit und Nässe. Da der Härteunterschied der Module nicht so groß ist das mein beim Laufen ein härteres oder weicheres Gefühl spüren würde, kann man den Grip auf der Straße sogar noch verbessern indem man einfach z.B. die weicheren grünen Module nutzt. Diese nutzen sich zwar etwas schneller ab, der Gripgewinn ist aber bei glatten nassen Belägen wie Fliesen, Schiefer oder Kopfsteinpflaster deutlich spürbar und hebt den Ones im Gripvergleich mit anderen Straßenschuhen damit vom Mittelfeld in die Oberklasse.
Abseits der Straße machen die Module des One eigentlich genau das was man erwarten konnte. Auf trockenen Untergründen machen alle Module einen ordentlichen Job, das gilt sowohl für Forst-/Wirtschaftswege, Schotterwege, Sandwege, Wiesen oder kleine Waldwege. Bei einigen der Untergründe bemerkt man aber auch einen Unterschied zwischen den einzelnen Modulen weshalb ich, nicht wie auch vom Hersteller vorgesehen, die grünen Module hier bevorzuge.
Wird es nass ist vorsicht geboten, denn die Module bieten praktisch kein Profil. Während der Grip bei Nässe abseits der Straße auf allen harten Belägen gar nicht mal schlecht ist und mit vielen Trailschuhen mithalten kann ist der Grip auf weichen oder matschigen Belägen (Trails oder Wiesen), wie bei herkömmlichen Straßenschuhen, praktisch nicht vorhanden. Es sollte also jedem Käufer klar sein das der One und seine Module hervorragend als Allrounder für eine Vielzahl von Belägen nutzbar ist und eine gute Leistung bietet, er aber nicht ansatzweise eine Alternative zu einem vollwertigen Trailschuh ist.
Für alle die, wie ich, hauptsächlich gemischte Untergründe mit geringerem Asphalt Anteil laufen und das bei jedem Wetter und noch dazu etwas faul sind empfehle ich die Nutzung der grünen Module. Der Modulwechsel geht zwar schnell und problemlos aber ich habe eigentlich keine Lust um über meine Laufstrecke und die Verhältnisse nachzudenken und dann die Module zu tauschen, also nutze ich die Module die überall die beste Leistung bieten. Die Mehrkosten durch den höheren Abrieb schätze ich dabei ca. um 1/3 höher ein (Abnutzung 2 schwarze Module=3-4 grüne Module).

Aussage des Herstellers:

Galerie

Fazit

Den Infinite One objektiv zu bewerten und mit seinen Konkurrenten der großen, internationalen Herstellern zu vergleichen ist gar nicht so einfach, denn das der Schuh in Puncto Gewicht oder Flexibilität nicht mithalten kann ist einfach etwas dem Konzept geschuldet.
Optisch finde ich den Infinite One zwar etwas langweilig und fast schon altmodisch, aber OK und mit diesem Design und den einfachen Farbvarianten können sich wahrscheinlich ein Großteil der potenziellen Käufer anfreunden.
Bei der Passform bin ich positiv überrascht, der Schuh ist anscheinend auf einem Leisten gefertigt der ziemlich gut zu meinen Füßen passt und auch der komplette Oberschuh entspricht meinen Vorlieben. Beim Obermaterial bemerkt man das es im Gegensatz zu den „normalen“ Laufschuhen deutlich dicker, robuster und auf lange Haltbarkeit getrimmt ist, zumindest wenn man es weiß :-). Trotzdem fühlt das gestrickte Gewebe sich sehr angenehm an und schmiegt sich rundum schön an den Fuß. Der Sockenartige Oberschuh verzichtet komplett auf eine klassische Zunge oder einen gepolsterten Einstiegsbereich und das ist auch nach Stunden noch super bequem. Lediglich die Fersenkappe und die Schnürung sind aus festerem Material gefertig und bieten die richtige Menge an Halt ohne zu stören.
Um das Obermaterial an den Zehen noch etwas mehr zu schützen gibt es ein ordentliches Overlay aus dichtem Gummi.
Mit seinen 10mm Sprengung, dem relativ hohen Gewicht und der recht steifen Sohle ist der Infinite One nicht der ideale Schuh für ganz schnelle Läufe. Obwohl er sich zwar neutral läuft, sauber abrollt und sowohl auf der Ferse als auch auf dem Vorfuß gelaufen werden kann, fühlt man sich bei moderatem Tempo ab 05:00min/km definitiv am Wohlsten.
Die Dämpfung des Schuhs ist straff aber dennoch komfortabel und steht den Kunkurenten in nichts nach. Auch harte Stöße werden souverän gedämpft und der One verschwendet dabei keine Energie.
Beim Grip auf der Straße liefert der One gute Ergebnisse bei Trockenheit und auch bei Nässe. Durch Einsatz der etwas weicheren grünen Module kann der Grip sogar noch weiter verbessert werden. Auch Abseits der Straße auf Schotter, Wiesen oder Waldwegen hat der Schuh keinerlei Probleme und ist damit sehr gut als Allrounder einsetzbar.
Auf nassen weichen Untergründen wie matschigen Wiesen oder Trails bietet der One kaum mehr Grip als herkömmliche Straßenschuhe und kann nicht mit „richtigen“ Trailschuhen mit groben Stollen verglichen werden.
Das Wechseln der Module geht mit wenig Bewegung und mittelmäßigem Kraftaufwand schnell von der Hand und die Modulaufnahme macht einen super stabilen Eindruck.

Der Schuh ist einwandfrei verarbeitet und macht einen wirklich hochwertigen und langlebigen Eindruck.
Der Anschaffungspreis von 194,95€ ist auf den ersten Blick absolut nicht günstig, aber auch noch nicht die Spitze im Laufschuhsegment (Nike Alphafly – 299€, Asics Metarun – 249€ usw.).
Wäre der Infinite One ein „normaler“ Laufschuh, wäre der Preis mir persönlich zu hoch, denn alle meine Favoriten Laufschuhe sind ca. 50€ günstiger. Der Infinite One ist aber auch kein normaler Laufschuh und die Kombination aus Leistung, fairer Produktion in Deutschland und Nachhaltigkeit rechtfertigen den Preis absolut. Ich denke auch das der Hersteller den Preis der Module und evtl. auch des Schuhs bei höheren Produktions- und Verkaufszahlen noch weiter senken kann.

Den Infinite One kann ich auf jeden Fall als hochwertigen Allrounder für viele Kilometer Laufleistung empfehlen und dank Umweltschutz, Nachhaltigkeit und der fairen Produktion in Deutschland sogar mit einem noch besseren Gewissen als bei herkömmlichen Schuhen.

Luft nach oben!

Das meine ich jetzt gar nicht negativ sondern eher als Chance das Konzept noch weiter auszureizen. Das der Infinite One, wie praktisch alle Produkte, für die nächste Generation weiter entwickelt und verbessert wird ist wohl selbstverständlich. Das modulare System bietet aber noch deutlich mehr Potenzial, so könnte ich mir z.B. Module mit groben Stollen für Trails ebenso vorstellen wie ein GPS oder Schrittzähler Modul.

Infinite One

ab ca. 180€
9.3

OPTIK/STYLE

9.2/10

QUALITÄT

9.6/10

SITZKOMFORT

9.8/10

STAURAUM/NUTZBARKEIT

9.0/10

EXTRAS

9.2/10

PREIS-/LEISTUNG

8.8/10

Stärken

  • Das Konzept. Für mich gibt es hier keinen Spielraum für Diskussionen, das modulare Konzept ist so einfach und logischKonzept
  • verschiedene Module unterschiedlicher Härte
  • sehr gute Passform, gute Dämpfung
  • sehr hochwertige, langlebige Verarbeitung
  • Gut für die Umwelt und unsere Wirtschaft. Nachhaltige Materialien, weniger Laufschuhe für den Müll. Gefertigt in Deutschland
  • Preis-Leistungsverhältnis wird bei jedem Ersetzen der Module besser

Schwächen

  • etwas biederes Design
  • Konzeptbedingt relativ hohes Gewicht
  • erster Anschaffungspreis nicht ganz günstig