Der Wave Rider ist zweifelsohne der Kassenschlager im Mizuno Sortiment. Der beliebte Allrounder ist inzwischen bereits in der 23. Auflage erhältlich.
Ich habe bereits einige Rider Modelle getestet und nicht immer fand ich das Update besser als den direkten Vorgänger.
Wie sich der Rider 23 so im Laufalltag schlägt und ob sich der Schuh im Vergleich zu seinem Vorgänger verbessert hat wird der folgende Test zeigen.
Testfacts
Tester: Patrick
Testzeitraum: ca. 3 Wochen
Modell: Wave Rider 23
Kategorie: Neutral, Straß, Dämpfung
Technologien: Dynamotion Fit, Wave, U4iC, U4iCX, Smooth Ride, X10, Premium Sockliner, Air Mesh
Farbe:
Sprengung: 10mm
Gewicht: 290g (US9)
Preis: 145€
Laufschuh im Test – PSBLOG
Optik/Haptik
Einen Laufschuh der es bis in die 23. Generation geschafft hat, kann man wohl als feste Größe, Klassiker, Dauerbrenner oder ähnlichen Begriffen bezeichnen und auch eine ordentlich große Fanbase wird sich wohl über die Jahre aufgebaut haben. Nicht nur beim Design fallen die Änderungen zwischen den Einzelnen Modellgenerationen dementsprechend besonders beim Rider eher gering aus. Mizuno möchte verständlicher Weise keine treuen Rider Kunden durch unsinnige, oder experimentelle Änderungen vergraulen.
Das Design des Riders passt sich dem vorherrschenden Design im Mizuno Portfolio an und ist sofort als Mizuno erkennbar.
Da der Rider extrem viele Käufer hat bietet Mizuno den Schuh, nicht wie beim Shadow in nur einer, krassen Farbe, sondern in jeweils 5 eher dezenten Farben für Männer und Frauen.
Der komplette Oberschuh ist praktisch naht frei aus einem Stück gefertigt. Der Schuh verfügt über ein „normales“ Schnürsystem bei dem auch wieder an die zusätzlichen oberen Löcher für eine Marathon-/Fersenhaltschnürung gedascht wurde.
An der Verarbeitung des Rider gibt es nicht auszusetzen, Kleberückstände sind keine erkennbar und die wenigen Nähte die es noch gibt sind einwandfrei vernäht.
Vergleich zum Vorgänger
Da die Änderungen zum Vorgänger wirklich sehr gering ausfallen gehört auch der Rider 22 noch zum aktuellen Sortiment von Mizuno und ist auch noch im Mizuno Onlineshop erhältlich. Dort ist der Schuh ca. 20€ günstiger als der aktuelle Rider, im Netz ist er aber auch bereits für deutlich unter 100€ erhältlich. Interessenten können also beruhigt zuschlagen falls der 22 deutlich günstiger ist oder einem einfach die Farben besser gefallen, techn. hat der 23 praktisch keinen Mehrwert.
Die Bilder können mit gedrückter, linker Maustaste verschoben werden
Links der neue Rider 23 und rechts der „alte“ Rider 22
Um die Änderungen zu erkennen muss man schon ein paar mal hin und her schieben, bei der Sohle sah ich aber keine Änderung.
Laufen mit dem Rider 23
Beim Laufen mit dem Rider 23 gibt es für alle die den Vorgänger kennen keine Überraschungen, die Schuhe sind praktisch baugleich und besitzen die identische Laufcharakteristik.
Die Passform des Rider ist, wie bei den anderen Mizuno Modellen, absolut massentauglich und mittelbreit. Auch die Zehenbox ist mittelbreit und mittelhoch. Dank der guten klassischen Schnürung und den zusätzlichen oberen Löchern lässt der Schuh sich einwandfrei auch an meine schmalen Füße anpassen. Ebenso werden aber auch breite Füße ihren Platz im Rider finden.
Der Rider besitzt eine klassische Sprengung von 12mm und ist besonders an der Ferse durch eine Wave Plate und das Zwischensohlenmaterial U4icX ordentlich gedämpft. Mittelsohle
und Vorfuß sind etwas straffer aber immer noch ziemlich komfortabel. Zu weich oder sogar schwammig ist der Rider allerdings kein Bisschen. Die Dämpfung ist techn. ausgereift und funktioniert auf allen Distanzen und bei allen Geschwindigkeiten einwandfrei, alle Stöße werden sauber gedämpft und der Energieverlust durch die Dämpfung ist minimal, ein Einsinken in den Schuh kann man nicht feststellen.
Der Rider läuft sich sehr neutral und besitzt keine Stütze. Der Schuh bietet für leichte Pronierer aber trotzdem etwas Stabilität, stärkere Pronierer sollten zum Inspire, dem gestützten Pendant zum Rider greifen.
Das Abrollverhalten und die Flexibilität im Vorfuß geht in für einen Dämpfungsschuh in Ordnung, wer etwas agileres sucht sollte sich mal den Shadow 3 anschauen.
Fersenläufer werden sich im Rider wahrscheinlich etwas wohler fühlen, der Rider kann zwar auch auf dem Mittel-/ oder Vorfuß gelaufen wirkt dann aber für schnelle Läufer vielleicht etwas schwerfällig und träge.
Dämpfung
Der Rider dämpft Stöße mit Hilfe einer angepassten Wave Plate und den Zwischensohlenmaterialien U4ic und dem neuen U4icX. Im Gegensatz zu U4ic kommt U4icX bei Mizuno nur bei den komfortablen Dämpfungschuhen zum Einsatz. Das Plus an Dämpfung zu leichteren Schuhen wie dem Shadow ist natürlich schon merkbar ob das allerdings am X liegt kann ich nicht sagen.
Der Rider ist schon komfortabel und dämpft auch auf langen Strecken oder schnellen bergab Läufen immer absolut zuverlässig, als weich oder sogar schwammig kann man ihn aber nicht bezeichnen. Die Mischung auf Agilität, Rückstellung und Komfort hat Mizuno beim Rider auf jeden Fall ziemlich gut getroffen.
Grip/Haltbarkeit Außensohle
Bei der Außensohle des Rider kommt das seit Jahren bewährte X10 Karbongummi zum Einsatz. Die Sohle bietet auch auf nassen glatten Belägen stets genügend Grip. Auch beim Kurvenlaufen bei Nässe muss man sich keine allzu großen Sorgen über ein Wegrutschen machen. Auch Läufe Abseits der Straße macht die Sohle mit. Problematische Steine verklemmen sich praktisch nie im Profil, lediglich kleiner Split kann mal hängen bleiben.
Erfahrungsgemäß sind die X10 Sohlen relativ langlebig, +800km sollten bei normalem Laufstil und Läufergewicht kein Problem sein.
Gallerie
Fazit
Wäre der Rider ein Auto dann wahrscheinlich ein Golf. Er ist ausgereift und liefert in allen Disziplinen solide Leistungen ohne wirkliche Schwächen und kann sich seit vielen Jahren immer wieder gegen neue Konkurrenten durchsetzen.
Die Frage ist jetzt, ist das ein gutes Urteil oder nicht? Grundsätzlich auf jeden Fall, denn mit dem Rider könnten wahrscheinlich 90% aller Läufer ihre Trainings absolvieren ohne Probleme zu bekommen.
Auf der anderen Seite wird man aber auch sehr selten „Rider“ und „WOW“ in einem Satz hören. Wobei in meinem recht umfangreichen Schuhsortiment auch höchstens 2-3 Modelle ein „WOW“ bekommen.
Lässt man aber „etwas emotionslos“ oder „Volksschuh“ nicht als negativ gelten, kann ich am Rider 23 keinen echten Kritikpunkt benennen.
Nach dem Reinschlüpen und dem Anpassen des Schuhs mithilfe der guten, klassischen Schnürung passt der Schuh ziemlich gut auf schmale und breite Füße.
Die Dämpfung übernimmt das bekannte Zwischensohlenmaterial U4iCX in Kombination mit der bewährten Wave Plate. Auch hier wieder das gleiche Bild, der Schuh ist absolut komfortabel aber nicht so weich das schnelle Läufer ihre Energie verpuffen spüren und auch nicht so fest das der gemütliche, fersenlaufende Jogger bei jedem Schritt einen Schlag bekommt. Ich finde die Dämpfung recht ausgewogen und ebenso tauglich für die schnellen Intervalle sowie auch für den gemütlichen Marathon. Ob der Nutzer Fersenläufer oder Vorfußläufer ist macht dabei ebenfalls kaum einen Unterschied und auch leicht übergewichtige Läufer oder leichte Pronierer steckt der Rider problemlos weg.
Die Außensohle aus X10 Karbongummi macht bereits seit vielen Jahren einen guten Job, Sie ist relativ robust und langlebig und verliert auch in schwierigen Situationen nicht den Halt.
Der Rider hat, wie auch der Golf, seinen Platz im Markt und den guten Ruf absolut zu recht. Als Schuh für das tägliche Training, gelegentliche Wettkämpfe oder auch als Freizeitsneaker ist der Rider immer eine Empfehlung.
Die UVP von 145€ ist für die gebotene Qualität und im Vergleich mit anderen Premium Markenlaufschuhen absolut normal auch wenn es nicht gerade wenig Geld ist.