Um lange Läufe über mehrere Stunden hinweg ohne Verpfelgungsstationen zu absolvieren kommt man um die Anschaffung eines Trinkgürtels oder Laufrucksack kaum herum. Auch hierbei ist die Auswahl riesig. Vor der Anschaffung ist es manchmal gar nicht so leicht langfristig abzuschätzen was man genau benötigt. Als ich meinen ersten Trinkgürtel (2x125ml+kleine Tasche) gekauft habe, dachte ich eigentlich mehr braucht man nicht und für viele Trainigsläufe ist es auch so.
Will man aber z.B. an offiziellen Ultraläufen teilnehmen, dann wird eine gewisse Grundausstattung vorgeschrieben, dazu kann z.B. die Menge an Wasser oder Verpflegung, Handy, GPS oder aber auch spezielle Kleidung oder Notfallausstattung gehören.
Herstellerbeschreibung/Infos
Zusammen mit Weltklasseathleten enwickelt, unterstützt dieser Leichtgewichtsrucksack die Performance auf Ultra-Distanz Läufen. Technische Lösungen, umgesetzt in einem der Anatomie und Biomechanik entsprechenden Schnitt, macht den Enduro 12 zur ersten Wahl unter ambitionierten Ultra-Distanz Runnern.
Inhalt: 12 liter
Gewicht: 289 gr.
Einheitsgröße
Optik/Haptik
Der Dynafit Enduro ist in 3 stylischen Farben erhältlich. Mit einem Gewicht von unter 300gr. ist Er sehr leicht und dank des dünnen Materials lässt Er sich auch platzsparend zusammen legen. Die Konstruktion (Materialauswahl, Anordnung der Taschen und Riemen) macht, zumindest für mich, einen durchdachten und praktikabelen Eindruck. Beim Enduro hat Dynafit keinen Platz verschwendet. An jeder Stelle kann man etwas verstauen oder befestigen. Es stehen 4 Köcher für Trinkflaschen zur Verfügung. Die beiden Taschen rechts und links unten an den Tragegurten sind mit einem Reissverschluss versehen und nehmen problemlos einen immer erreichbaren Vorrat an Gels oder Riegeln auf. In der kleinen Tasche auf dem Schultergurt (in Brusthöhe) verstaue ich immer mein Handy, so funktioniert das GPS immer optimal und ich kann alle Ansagen oder Musik fast in Ohrhöhe hören ohne andere zu stören.
Das Hauptfach des Enduro bietet 12 l Stauraum. Da kann man schon einiges verstauen, Jacken, Hosen oder Ersatzschuhe passen ebenso hinein wie etwa eine Trinkblase, welche zusätzlich mit einem Klett fixiert werden kann.
Zusätzlich gibt es noch ein kleines Fach um Accessoirs zu verwahren. Natürlich hat Dynafit auch für entsprechende Aufnahmen für Stöcke gesorgt.
Ausser einem Mesh (wahrscheinlich aus Gründen der Atmungsaktivität) wird eigentlich komplett auf eine Schulterpolsterung verzichtet, was ich vor dem ersten Lauf doch als sehr kritisch betrachtet habe.
Die Nähte, Reissverschlüsse, Zuggummis und deren Fixerungen machen einen hochertigen, fehlerfreien Eindruck.
Designtechnisch hat Dynafit, wie auch schon beim Feline SL, für mich wieder alles richtig gemacht.
Funktion (erster Versuch ohne schauen und denken :-x )
Nachdem ich ja bereits einige Male problemlos mit meinem, eigentlich nicht zum Laufen konstruitern Quechua Rucksack gelaufen bin erwartete ich beim Enduro keine Probleme. Der Rucksack sitzt recht weit oben, das hat den Vorteil das der untere Rücken weitestgehend frei, beweglich und luftig bleibt. Vom Gefühl her errinnert mich der Enduro eher an so eine Art Anzugweste als an einen Rucksack, da man Ihn wirklich kaum spürt.
Mit Vorfreude schließe ich den Brustgurt, stecke mir 2 500ml. Flaschen in die vorderen Halterungen, Handy und Gel in die Taschen und mache mich auf den Weg in den Wald. Bevor ich den Wald erreiche drehe ich wieder um ziehe den Enduro aus und laufe mit meinem alten Trinkgürtel wieder los. Was war passiert?, der Enduro und die vorderen Flaschen hatten wohl genauso viel Vorfreude wie Ich und deshalb hüpften und tanzten Sie einfach unerträglich zusammen herum. Ich war so enttäuscht und musste mir erst einmal den Frust wieder „ablaufen“.
Funktion (nach der Problemanalyse und Lösung :idea: :-D )
Nach meinem ersten Erlebnis, einem Frustlauf und einer heißen Dusche hatte ich mich wieder beruhigt und fing irgendwie an daran zu zweifeln das wirklich nur der Enduro an den Problemen schuld gewesen ist und Dynafit eine Fehlkonstruktion produziert hat.
Nachdem ich mir dann noch einmal jedes kleine Detail angeschaut und seine Bedeutung zugeordnet habe blieben die beiden Riemen auf den Schultern übrig. Ich erinnerte mich auch daran das ich bereits bei meinem anderen Rucksack nicht wusste wofür diese Dinger gut sind.
Ich zog also die Riemen fest machte den Brustgurt zu, steckte meine 2 500ml ein und hatte bereits nach wenigen Schritten ein schlechtes Gewissen Dynafit eine Fehlkonstruktion zugetraut zu haben.
Der Enduro sitzt mit den richtigen Riemeneinstellungen nämlich genau so wie ich es mir erhofft habe. Natürlich wackeln die Flaschen etwas und das Geräusch von schwappender Flüssigkeit ist deutlich hörbar, aber der Enduro sitzt fest am Körper und stört kein bischen. 2 Flaschen kann er also schonmal.
Um das komplette Platzangebot auszunutzen machte ich den nächsten Lauf mit vollgestopftem Rucksack, im Enduro hatte ich also 2x 500ml. Flaschen vorne,
2x 1l Colaflasche hinten, 2l Trinkblase im großen Fach, Regenjacke, Handy, Gel, Riegel, Handtuch, Sonnenbrille, Kopfhörer, Geldbeutel, Schlüssel.
Das Gewicht von mind. 5-6kg war deutlich zu spüren, aber trotz der „Enduro Maximalausstattung“ konnte ich gut laufen und der Enduro saß immer noch sehr gut, die Riemen mussten vorher allerdings an die Veränderungen angepasst werden.
Auch nach fast 3 Stunden hatte ich keine Probleme mit dem Gewicht, Druck-/ oder Scheuerstellen. Erstaunlicher Weise drückten die Schultergurte trotz des hohen Gewichtes nicht wie befürchtet obwohl ich eigentlich dachte das wäre nur mit ordentlicher Polsterung möglich.