Dieses Mal hatte ich den X-Bionic Terraskin x00/c im Test, ein Trailschuh der nicht nur optisch aus der Masse herausstechen möchte. X-Bionic verspricht nicht weniger als „Pure Leistung, genau dann, wenn es darauf ankommt“.
Der Hersteller ist natürlich kein neuer Player im Bereich Sportbekleidung und ist bekannt für innovative Produkte mit außergewöhnlichen Eigenschaften, aber bisher nicht für Schuhe.
Tatsächlich gehört der Terraskin x00/c zur ersten Schuhkollektion des Herstellers die aus insgesamt 3 Modellen besteht. Ich bin bin dementsprechend super gespannt, wie sich der Schuh in der Praxis schlägt, denn man hat nicht oft die Gelegenheit den aller ersten Schuh eines Herstellers zu testen.
TESTFACTS
Tester: Patrick Salm
Testzeitraum: ca. 3 Wochen
Hersteller: X-Bionic
Modell: Terraskin x00/c
Kategorie: Trail, Ultratrail
Technologien:
Vibram Megagrip (Außensohle mit 3,7 mm Stollen)
PowerLite Carbon (asymmetrische Carbonplatte für Flexibilität und Stabilität)
SpinWeave (Sohlentechnologie für 27 % mehr Bodenkontakt)
SpeedFrame (Integration von Obermaterial und Sohle)
Skinknit (nahtloses Obermaterial im Rundstrick-Verfahren)
AirCool-Kanäle (Belüftungssystem im Ristbereich)
Farbe: Schwarz/Weiß/Fluopink
Material:
Mesh (70% Polyester, 30% TPU)
Mittelsohle (100% EVA)
Außensohle (100% Gummi)
Innen (81% Polyamid, 12% Polypropylen, 5% Elasthan, 2% Polyester)
Sprengung: 5mm (26mm/31mm)
Gewicht: ca. 640g/Paar (Größe DE 42)
Preis: 300€ (inkl. Trail Running Crew Socks UVP 36€)
Der Terraskin x00/c wurde mir von Outside-Stories.de zur Verfügung gestellt.
Dieser Bericht ist aber meine persönliche, unabhängige Meinung und wird nicht vom Hersteller beeinflusst.
Bilderquelle teilweise: x-bionic.com
Meine Erfahrungen mit X-Bionic
Meine Erfahrungen mit X-Bionic beschränken sich genau auf ein Produkt, ein kleines unscheinbares Produkt welches ich seit 2013 unzählige Male genutzt habe und erst vor einigen Wochen schweren Herzens entsorgen musste.
Zwischen allen meinen Schweißbändern verschiedenster Hersteller wie Compressport, Nike, Puma usw. waren die Wallaby Schweißbänder meine absoluten Lieblinge und echt besonders.
Inspiriert wurde das Produkt von australischen Wallabys, kleinen Kängurus, die sich zur Kühlung der Körpertemperatur ihre „Handgelenke“ lecken. X-Bionic hat das Produkt Schweißband dabei mit Hilfe einer komplexen Struktur auf ein neues Niveau gebracht, denn die kleinen Wallabys seher nicht nur cool aus, sondern wirken können extrem viel Flüssigkeit aufnehmen. Egal ob das Wallaby mit Schweiß oder Wasser befeuchtet ist, an sehr heißen Tagen ist der kühlende Effekt, der nicht lokal auf die Handgelenke begrenzt ist, definitiv spürbar.


HERSTELLERBESCHREIBUNG
Schweizer Präzision für alpine Herausforderungen
X-Bionic positioniert den TerraSkin X00/C als „integriertes System aus Schuh und Socke“, das auf zwei Jahren Forschungsarbeit basiert. Der Schweizer Hersteller, bekannt für biomechanisch optimierte Sportbekleidung, überträgt sein Know-how erstmals auf Footwear. Kern der Philosophie: „Jede Schicht zwischen Fuß und Boden muss perfekt aufeinander abgestimmt sein“.
Schlüsseltechnologien:
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Skinknit® Upper: Nahtloses Rundstrick-Obermaterial mit 3D-Schaum für anatomische Passform und Belüftung
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Power=Lite Carbon: Asymmetrische Carbonplatte mit 12° Flexionsfreiheit für adaptive Stabilität
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SpinWeave® Outsole: Vibram Megagrip-Sohle mit patentiertem Stollenmuster für 27% mehr Bodenkontakt
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SpeedFrame®: Umschließende Rahmenkonstruktion, die Sohle und Obermaterial zu einer Einheit verbindet
Der Schuh wurde mit dem ISPO Award 2025 ausgezeichnet und von Ultratrail-Legende Núria Picas mitentwickelt. X-Bionic betont die Alpentauglichkeit – der TerraSkin X00/C ist für Steigungen bis 45° und technisches Gelände konzipiert, wobei die mitgelieferten X-Socks Teil des Schutzsystems sind.
Die Hauptzielgruppe sind ambitionierte Trailrunner, die maximale Kontrolle über Komfortinnovationen stellen.
OPTIK/HAPTIK
Wie immer zuerst einmal die kleine Anmerkung, Geschmack oder Gefallen liegt natürlich im Auge des Betrachters :-), deshalb sind die folgenden Zeilen dieses Abschnitts auch lediglich meine subjektive Meinung.
Wer den Schuh noch nie Live oder zumindest auf Bildern gesehen hat und ihn evtl. geschenkt bekommt merkt spätestens beim Anblick des Kartons das es sich hier um nicht um einen 08/15 Schuh handelt.
Beim ersten Herausziehen des Innenkartons mit Hilfe der kleinen Schlaufe gab es direkt mal eine Überraschung, ein kleines Fach aus dem etwas mit der Aufschrift „Pull“ herausschaut und siehe da, nach dem Herausziehen halte ich doch tatsächlich ein Paar hochwertige Laufsocken in den Händen. Obwohl ich vorher auf der Webseite des Herstellers war und die Socken auch auf den Bildern abgebildet waren, wusste ich nicht, dass diese direkt mitgeliefert werden.
Hat man den Karton dann mal ganz geöffnet und blickt auf die durchdesignten Schuhe benötigt der Kopf ein paar Gedenksekunden, um die Eindrücke zu verarbeiten und sich eine halbwegs verständliche Meinung zu bilden.
Mit seiner asymmetrischen Farbgebung (Schwarz/Weiß/Fluopink) und dem aggressiven Stollendesign wirkt der Schuh wie aus einem Sci-Fi-Film entsprungen. Die SpeedFrame-Konstruktion, die Sohle und Obermaterial umschließt, verleiht ihm einen robusten, technischen Look. Doch der Schuh ist kein reines Design-Statement: Das Skinknit-Obermaterial fühlt sich angenehm weich an und erinnert an eine hochwertige Laufsocke. Die Verarbeitung ist durchweg hochwertig, keine Klebestellen oder überstehenden Nähte – hier merkt man die Schweizer Präzision.
Auch die Zugabe der Socken macht den Terraskin zwar immer noch nicht zum Schnäppchen, mit einem Preis von 36€ relativiert sich die UVP von 300€ aber zumindest auf das Niveau der meisten Konkurrenten.









LAUFEN MIT DEM TERRASKIN
Die Passform des X-Bionic Terraskin würde ich als „Mittel“ und für die breite Masse geeignet bezeichnen. Für mich könnte der Schuh ruhig deutlich schmaler geschnitten sein, aufgrund meiner sehr schmalen Füße und meiner Vorliebe für eng anliegende Schuhe sage ich das aber bei beinahe allen Schuhen. Nichts desto trotz sitzt der Terraskin ordentlich und lässt sich dank guter Schnürung sehr leicht an den Fuß ziehen ohne dass man dabei besonders auf den Druck achten muss, denn die Druckverteilung macht einen guten Job, was aufgrund der gerade einmal 4 Zugpunkten pro Seite so gar nicht zu erwarten war.
Die Zehenbox ist im vorderen Bereich etwas enger und niedriger, zumindest im Vergleich zu der restlichen Passform, es könnte aber auch daran liegen dass der Schuh minimal kleiner ausfällt als viele meiner anderen Schuhe, eine halbe Schuhgröße größer wäre aber wahrscheinlich zu groß.
Der ungewöhnliche Aufbau ohne klassische Zunge oder Fersenbereich besitzt praktisch keine Polsterung und lässt diese auch nicht vermissen. Der Fuß wird beinahe komplett unbemerkt vom weichen flexiblen Material sicher an Ort und Stelle gehalten.
Liebe auf den 2. Lauf
Der Terraskin gehört zu den ganz wenigen Schuhen, bei denen ich eine Art „Einlaufen“ Effekt erlebt habe, denn beim ersten Lauf waren wir noch keine Freunde. Es gab zwar keine größeren Probleme, aber ich mochte das Laufgefühl nicht so richtig und irgendwie fühlte sich der Schuh wie ein Fremdkörper an. Komischerweise war mein 2. Lauf frei von negativen Effekten und fühlte sich relativ normal an. Ab dem 3. oder 4. Lauf fing der Schuh an mir richtig Spaß zu machen und fühlte sich nicht an wie der Schuh vom 1. Lauf, beinahe so als hätte er sich jetzt auf meine Füße und meinen Laufstil eingestellt.
Im nachfolgenden beschreibe ich deshalb meine Erfahrungen und Eindrücke erst ab dem 3. Lauf, weil ich diese merkwürdige „Kennenlernphase“ nicht so ganz einschätzen kann.
In einigen Berichten anderer Tester habe ich auch gelesen das der Schuh nichts für Carbon-Neulinge ist und etwas Gewöhnungszeit erforderlich ist, was auch immer das bedeuten soll.
Straße
Das der Terraskin kein Straßenschuh mit Stollen ist und auch nicht als Door2Trail Schuh oder Allrounder entwickelt wurde, wird auf den ersten Kilometern auf der Straße ziemlich schnell klar. Der Schuh ist weder besonders leicht noch besonders komfortabel und lässt sich auch nicht sonderlich leicht flexen.
Tempoläufe oder sogar Sprints machen nicht wirklich viel Spaß und fühlen sich nicht ganz natürlich an. Ich will damit jetzt nicht sagen das der Terraskin auf der Straße nicht laufbar ist und ich komme auch auf langen Strecken auf Asphalt gut mit dem Schuh klar ohne irgendwelche Probleme zu bekommen, aber viele meiner anderen Trailschuhe laufe ich auf der Straße deutlich lieber.
Abseits der Straße
Schon auf leichten Trails und Waldwegen fühlt sich der Schuh viel wohler. Je anspruchsvoller das Gelände wird, desto wohler fühlt sich der Terraskin und überträgt dieses Gefühl der Souveränität auch auf den Läufer. Was sich auf der Straße noch als steif und unflexibel präsentiert hat, verhält ich auf dem Trail wie ein anderer Schuh. Die straffe Dämpfung bietet eine direkte und präzise Rückmeldung vom Untergrund.
Die aufwendige Konstruktion des Schuhs trumpft besonders dann auf, wenn es mit vielen anderen Schuhen anfängt gefährlich zu werden. Es ist deutlich spürbar das sich das Fußgelenk beim Auftritt auf schrägen Untergründen weniger bewegen muss als bei anderen Schuhen, weil sich der Schuh besser an den Untergrund anpasst. Dadurch behält man mehr Kontrolle und Stabilität und verringert natürlich die Gefahr von Verletzungen. Bei vielen Downhills die ich aufgrund von mehreren unangenehmen Erfahrungen normalerweise eher mit Vorsichtig laufe, bin ich mit dem Terraskin nicht nur subjektiv schneller unterwegs, muss mich weniger konzentrieren und fühle mich trotzdem sicherer.
Auch der Grenzbereich des Schuhs ist breit und sehr gut einschätzbar, den Schuh mit meiner körperlichen Leistung, Pace und Trails aus der Ruhe zu bringen ist fast unmöglich.
DÄMPFUNG
Das Dämpfungskonzept des X-Bionic TerraSkin X00/C ist deutlich komplexer als bei den meisten anderen Schuhen. Auch beim Terraskin wird die Hauptdämpfungsarbeit, wie bei praktisch allen Laufschuhen von einem modifizierten EVA Schaum übernommen. Die erste Besonderheit liegt hier in der Härte des Schaums, der mit einem Härtegrad von 55C ordentlich fest ist.
Kombiniert wird dieser hochreaktive Schaum mit einer asymmetrischen Carbon-Platte, die sich seitlich um den Mittelfuß legt. Dieses Konstrukt soll bis zu 68% der Aufprallkräfte bei steilen bergab Läufen reduzieren und dabei gleichzeitig die Rückmeldung vom Untergrund erhalten.
Die Carbonplatte ist nicht durchgängig, sondern verzweigt sich in zwei Flügel unter der Ferse und dem Vorfuß. Diese „Yin-Yang“-Struktur ermöglicht laut X-Bionic 12° seitliche Flexion für Anpassung an unebene Felsen, während sie vertikale Stoßenergie in Vorwärtsimpuls umwandelt.
Straße
In der Praxis bzw. speziell auf der Straße werden die meisten Läufer, wie auch ich, die Komplexität der Dämpfung wahrscheinlich nicht würdigen. Der Grund dafür ist recht simple, der Terraskin fühlt sich einfach sehr fest an, er ist nicht besonders komfortabel, weder auf der Ferse noch auf dem Vorfuß.
Dennoch dämpft er natürlich auch die Spitzen der Stöße, dieses Abdämpfen ist ausreichend um den Bewegungsapparat vor Problemen zu schützen und bleibt beinahe unbemerkt. Der Mangel an Komfort ist gleichzeitig ein großer Vorteil, denn der Schuh ist nicht besonders leicht und deshalb ist es gut das keine zusätzliche Energie durch Einsinken in die Dämpfung verloren geht.
Der Effekt den viele Hersteller übrigens durch Verwendung einer Carbon-Platte erzielen möchten, nämlich den Abdruck vom Boden zu verstärken, da die gebogene Platte wieder in ihre gerade Form springen möchte, fällt beim Terraskin nur sehr gering aus, weil X-Bionic die Platte nicht in erster Linie für diesen Zweck verbaut hat.
Trail
Wie bereits einige Male erwähnt, der Terraskin ist ein reinrassiger Trailschuh, der bis ins kleinste Detail nur auf den Einsatz abseits der Straße optimiert wurde. Komfortable Schuhe mit viel softer Dämpfung wirken auf Trails oft wackelig oder schwammig und bieten keine akkurate Rückmeldung vom Untergrund was das Laufen gerade im Grenzbereich sehr schwierig macht.
Der Terraskin vermittelt hier ein ganz anderes Gefühl, jederzeit kann man den Untergrund genau spüren und Einschätzen. Harte Stöße und Schläge werden zwar gedämpft, aber nicht geschluckt, Form, Konsistenz, Struktur, alle Eigenschaften des Untergrunds gibt der Schuh präzise an den Fuß weiter.
Im Grenzbereich bemerkt man schon bei Beginn des Aufsetzens ohne Verzögerung was unter dem Schuh passiert, der Körpers analysiert diese Informationen in sekundenbruchteilen. Das ganze ist ein Prozess der viel zu schnell abläuft um aktiv gesteuert oder durchdacht zu werden, was aber wahrnehmbar ist, ein Gefühl der Sicherheit, eine Art von Selbstvertrauen, das der Körper einem vermittelt.
GRIP
Bei Trailschuhen ist Grip so ziemlich die wichtigste Eigenschaft und beim Einsatz im alpinen Gelände kann mangelnder Grip schnell deutlich mehr als nur den Spaß am Laufen killen. X-Bionic hat hier sicherlich die richtige Entscheidung getroffen indem Sie die Grip-Experten von Vibram mit ins Boot geholt haben, um gemeinsam eine neue Außensohle zu entwickeln.
Die Vibram Megagrip-Außensohle des Terraskin X00/C unterscheidet sich nicht nur optisch deutlich von den meisten anderen Sohlen. Die neue SpinWeave-Technologie ist das Herzstück der Sohle und auch für die ungewöhnliche Optik verantwortlich. Zusammen mit den 3,7 mm hohen Stollen die asymmetrisch angeordnet sind bildet SpinWeave ein adaptives Gitter, das sich bei jedem Schritt an den Untergrund anschmiegt. Labormessungen belegen satte 27 % mehr Bodenkontakt im Vergleich zu herkömmlichen Trailsohlen.
Auch wenn es schön ist einen Zettel mit Labormessungen zu haben, was zählt ist nur die Leistung und das Gefühl beim Laufen und hier haben mich Vibram Sohlen die letzten Jahre nie enttäuscht. Viele der Sohlen sind aber auch spezialisiert auf einen bestimmten Untergrund und etwas schwächer auf einem anderen Gebiet wie z.B. der Mizuno Daichi 9 ganz klar die glatten Oberflächen dominiert aber im Matsch seine Schwierigkeiten hat.
Müsste ich aber aktuell eine Außensohle auswählen, die den besten Grip im Allgemeinen bietet, dann wäre es die Sohle des Terraskin. Die Sohle schafft es auf allen Untergründen beinahe gleichauf mit den besten Spezialisten zu sein.
Der Grip des Terraskin X00/C überzeugt souverän immer und überall: Auf nassen glatten Belägen wie Schiefer, moosigem Aspahlt oder sogar glatten Fliesen bietet der Schuh deutlich mehr Grip als man von der Sohle erwarten würde und auch auf matschigen Waldböden, Schotter oder Wiesen bleibt der Schuh verlässlich genau da, wo man ihn hinsetzt.
Der Terraskin erspart mir sehr schnell viel Energie, denn das Gehirn benötigt viel Leistung für aktive Denkprozesse wie die Einschätzung der passenden Geschwindigkeit und des Grips oder potenzieller Konsequenzen bei falscher Einschätzung worauf man beim Terraskin größtenteils verzichten kann.

PROTEKTION
Laut X-Bionic ist der „3D-gedruckte Toe Protector“, der die Zehenkappe umschließt und der „Achilles Tendon Protector 3D Heelcage“, eine versteifte Fersenkappe mit seitlichen Stabilisatoren, die die Achillessehne vor Überdehnung schützen soll, für den Schutz der Füße zuständig.
In der Praxis kann ich zum Nutzen des Heelcage nicht viel sagen, da ich bisher noch nie Probleme mit der Achillessehne hatte. Die Zehenkappe ist ausreichend stabil und schützt die Zehen beim Anstoßen an Steine oder Wurzeln recht zuverlässig vor Verletzungen, mittelharte Zusammenstöße bleiben natürlich dennoch unangenehm.
Vor spitzen Steinen oder Wurzeln, die sich bis zur Fußsohle durchdrücken könnten, braucht man beim Terraskin keine Angst zu haben, die feste Mittelsohle in Kombination mit der Carbonplatte verhindern in allen Situationen das sich etwas weit in den Schuh drückt, man spürt zwar den Untergrund, aber schmerzhaft wird es nie.
Damit erfüllt der Terraskin zumindest meine Anforderungen an Schutz und Sicherheit vollkommen.
SOCKEN
X-Bionic geht noch weiter und vertreibt den Terraskin deshalb auch nicht einfach nur als Schuh, sondern als Laufschuh-System. Zu diesem System gehören neben dem Schuh die Crew Socken. Die GripFix-Yarn-Technologie in den mitgelieferten Socken sollen durch mikroskopische Silikonpartikel ein Verrutschen des Fußes im Schuh verhindern. In Kombination mit dem nahtlosen Skinknit-Obermaterial soll zusätzlich ein „Zero-Blister“-System entstehen, das Reibungsstellen effektiv verhindert.
Ich kann dazu nur sagen das die Crew Socken super hochwertig sind, sehr gut sitzen und sich angenehm anfühlen. Auch Blasen, Scheuerstellen oder sonstige Probleme hatte ich mit den Socken nie egal ob trocken oder komplett nass.
Das das Gefühl im Schuh mit den Crew Socken anders ist als mit anderen hochwertigen Laufsocken konnte ich nicht feststellen, allerdings funktionieren Socken, die in anderen Schuhen rutschen im Terraskin deutlich besser und auch die Crew Socken können die ein oder anderen Probleme mit kritischen Schuhen tatsächlich deutlich verbessern.
GALLERIE
FAZIT
Nochmal kurz zur Info, der Terraskin X00/C ist X-Bionics erster Laufschuh, also nicht das das irgendwie in meine Bewertung mit einfließt, aber man sollte es dennoch erwähnen, weil es schon beeindruckend ist.
Das X-Bionic als Hersteller, der für sehr hochwertige innovative Produkte bekannt ist, jetzt keinen Schrott auf den Markt bringt war zu erwarten und auch Núria Picas wird ihren Namen in der Trailszene wohl nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.
Vor dem Test habe ich bereits einiges zum Terraskin gelesen und immer wieder fielen Phrasen wie: „präzisionsgeschliffenes Werkzeug“, ein Werkzeug, das Grenzen verschiebt“ und die beinahe schon inflationäre Verwendung der Worte Präzision und Kontrolle.
Nach meinem Test kann ich die Verwendung dieser Beschreibungen deutlich besser verstehen.
Dem Terraskin sieht man seine Besonderheit direkt auf den ersten Blick an. Farbgebung und Design sind alles andere als langweilig oder unauffällig. Um die technischen Besonderheiten kennen und schätzen zu lernen sollte man sich und dem Schuh ruhig ein wenig Zeit auf verschiedenen Trails geben.
Das Laufgefühl des Schuhs unterscheidet sich in einigen Punkten deutlich von vielen anderen Schuhen und nach den ersten Kilometern auf Asphalt mochte ich den Terraskin überhaupt nicht.
Nach einigen Läufen änderte sich das aber komplett und inzwischen liebe ich es mit dem Terraskin zu laufen, zumindest abseits der Straße. Viele Kilometer auf der Straße zu laufen ist kein Problem, aber wirklich Spaß macht der Terraskin hier nicht, der Schuh wirkt irgendwie fehl am Platz, etwas zu schwer und zu steif.
Auf Trails ist der Terraskin ein richtig genialer Schuh auf den man sich immer voll verlassen kann. Tatsächlich fühlt sich das Laufen sehr präzise und kontrolliert an, kein Anzeichnen von schwammig oder wacklig.
Auf schrägen Trittflächen passt sich der Schuh extrem gut an den Untergrund an und reduziert den Knickwinkel des Fußgelenks deutlich. Trotz extrem guter Rückmeldung vom Untergrund schützt der Schuh die Füße von allen Seiten, der Zehenschutz ist ausreichend stabil und spitze Steine oder Wurzeln haben keine Chance sich soweit durchzudrücken das es schmerzhaft wird.
Der Grip der Vibram Außensohle würde ich als „beruhigend“ bezeichnen, denn es beruhigt mich ungemein wenn ich mir keine Gedanken darüber machen muss. Die Sohle gehört auf jedem Untergrund von nassen glatten Fliesen bis hin zu matschigen Trails zum besten, was ich jemals getestet habe und übernimmt die Spitzenposition im Bereich Grip.
Das die Socken dabei sind, zum Schuh passen und die Produkte zusammen gut funktionieren ist cool, aber natürlich kann der Schuh auch mit anderen Socken gelaufen werden und die X-Bionic Socken machen auch in anderen Schuhen einen sehr guten Job.
X-Bionic ruft für den Terraskin X00/C satte 300€ auf, ein Preis der auch im Premiumsegment nicht alltäglich ist. Der Preis beinhaltet allerdings auch ein Paar super hochwertige Trail Running Socken im Preis von 36€, wodurch der Schuh preislich ins Mittelfeld rutscht und sich zwischen den Konkurrenten anderer Hersteller positioniert.
300€ bleiben viel Geld, aber keinesfalls zu viel für das, was hier geboten wird. Leistung, Verarbeitung, Design und die Zugabe der Socken rechtfertigen nicht nur den Preis, sondern lassen ihn schon fast als günstig erscheinen. Der X-Bionic Terraskin ist eine klare Empfehlung für alle die einen „echten“ Trailschuh suchen und keinen komfortablen Door2Trail Schuh.


Hier einige Alternativen zum Terraskin
Hersteller | Modell | Außensohle | Preis |
---|---|---|---|
Salomon | S/Lab Ultra Glide | Contagrip | €249 |
Hoka One One | Mafate X | Vibram Megagrip | €220 |
Brooks | Catamount 4 | TrailTack Green | €170 |
Nike | Air Zoom Zegama 2 | Vibram | €180 |
Adidas | Terrex Agravic Speed Ultra | Continental | €220 |
La Sportiva | Prodigio Pro | FriXion White | €200 |
Mizuno | Wave Daichi 4 GTX | Vibram | €170 |
Inov-8 | Trailfly Max | Graphene Grip | €170 |
Altra | Mont Blanc Speed | Graphene Grip | €190 |
FAQs – HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN
Für welche Einsatzgebiete ist der Schuh optimal?
- Der Schuh wurde speziell für anspruchsvolles Trailrunning im alpinen Gelände entwickelt. Er bietet Stabilität, präzise Rückmeldungen vom Untergrund und hervorragenden Grip – ideal für technische Trails, weniger komfortabel auf Asphalt aber auch auf „normalen“ leichteren Trails oder Waldwegen sehr gut
- Welche innovativen Technologien sind im Schuh integriert?
- Neben der Vibram Megagrip Außensohle vereint der Schuh Technologien wie SpinWeave (für bis zu 27 % mehr Bodenkontakt), PowerLite Carbon (für adaptive Stabilität und Dämpfung) und Skinknit, das eine nahtlose, sockenähnliche Passform garantiert.
- Wie fällt die Passform des Schuhs aus?
- Die Passform wird als „mittel“ beschrieben und eignet sich für die breite Masse. Sensible Läufer mit schmaleren Füßen sollten aufgrund der schnürungsintensiven Fixierung auf eine gute Anpassung achten.
- Ist der Schuh für Anfänger geeignet?
- Aufgrund des fortschrittlichen Carbon-Einsatzes und des charakteristischen Laufgefühls richtet sich der Schuh vorwiegend an erfahrene Trailrunner. Carbon-Neulinge könnten anfangs eine Eingewöhnungsphase benötigen.
- Wie beeinflusst das geringe Sprengungsverhältnis den Laufstil?
- Mit einem Sprengungsverhältnis von 5 mm sorgt der Schuh für einen natürlichen Laufstil, der den Bodenkontakt maximiert und optimale Kontrolle auf unebenem Terrain ermöglicht.
- Was bedeutet die SpinWeave-Technologie?
- Die SpinWeave-Technologie bewirkt, dass der Schuh bei jedem Schritt bis zu 27 % mehr Bodenkontakt erzielt – ein entscheidender Faktor für einen adaptiven, zuverlässigen Grip unter wechselnden Bedingungen.
- Wird der Schuh als Komplettsystem inklusive Socken geliefert?
- Ja, der X‑Bionic Terraskin x00/c wird zusammen mit speziell entwickelten Trailrunning-Socken angeboten, die in Kombination mit dem nahtlosen Skinknit‑Obermaterial ein „Zero-Blister“-System bilden.
- Wie langlebig ist die Vibram Megagrip Außensohle?
- Die Vibram Megagrip Außensohle überzeugt nicht nur durch hervorragenden Grip, sondern auch durch ihre hohe Abriebfestigkeit – sie zeigt erst nach vielen intensiven Trailkilometern sichtbare Abnutzungserscheinungen.
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